Die Energiewende lässt sich auch im Mehrfamilienhaus umsetzen. Denn mit Mieterstrom können auch MieterInnen von den Förderungen für PV-Strom profitieren. Bislang erfolgte die Solarstromproduktion für den Eigenverbrauch überwiegend auf Dächern von Einfamilienhäusern in ländlichen Regionen Deutschlands.
Dabei bergen besonders die Dächer von Mehrfamilienhäusern ein großes Potential! Die Zukunft der Energieerzeugung ist die Produktion von Strom an den Orten, an denen er auch nachgefragt wird. Dies gilt insbesondere für Städte, in denen zahlreiche EndverbraucherInnen leben. Denn dort lässt sich der Strom verbrauchernah erzeugen. So setzen immer mehr ImmobilieneigentümerInnen auf grünen Mieterstrom. Auf dem Dach selbst produzierten Strom an die MieterInnen zu verkaufen, hat verschiedenste Vorteile. Sowohl für MieterInnen als auch für VermieterInnen.
- Vorteile für ImmobilienbesitzerInnen
- Hausgemachter Solarstrom: Die Vorteile für MieterInnen
- Mieterstrom-Projekte in der Sanierung und im Neubau in Berlin
1. Vorteile für ImmobilienbesitzerInnen
ImmobilieneigentümerInnen im urbanen Raum verfügen mit ihren Dächern über eine Schlüsselressource für das Gelingen der lokalen Energiewende. Mieterstrom macht diese Ressource auch für Mietimmobilien nutzbar. EigentümerInnen von Häusern können mit der Stromproduktion auf dem eigenen Dach die Umweltbilanz ihrer Immobilie verbessern, ohne dabei selbst Stromanbieter zu sein. Sie leisten mit dem Mieterstrom-Projekt einen wichtigen Beitrag zum lokalen Klimaschutz und bieten den MieterInnen die Möglichkeit den sauberen Strom vom Dach zu nutzen und davon zu profitieren.
2. Hausgemachter Solarstrom: Die Vorteile für MieterInnen
Für MieterInnen ergeben sich ebenfalls nur Vorteile. Der Solarstrom wird direkt in unmittelbarer Nähe der eigenen vier Wände erzeugt. Die HausbewohnerInnen wissen genau woher der erzeugte Strom kommt. Mit dem Bezug von Mieterstrom gehen MieterInnen daher einen entscheidenden Schritt weiter, als sie es mit dem abstrakten Wechsel zu einem Ökostromanbieter tun würden. Der geringe Aufwand bleibt dabei der Gleiche.
Neben dem wertvollen Beitrag zum Klimaschutz ist aber vor allem die soziale Komponente des Mieterstroms für die MieterInnen wichtig. Der Strompreis für Mieterstrom vom Dach ist immer mindestens 10 Prozent günstiger, als beim örtlichen Grundversorgertarif. Das ist gesetzlich durch die Förderung des Mieterstroms im EEG garantiert. Gleichzeitig müssen MieterInnen in puncto Komfort und Versorgungssicherheit keine Einbußen hinnehmen. Die kontinuierliche Stromversorgung ist für MieterInnen ebenso gewährleistet, wie der Preis. Reicht der Strom aus der Photovoltaikanlage nicht aus, werden die BewohnerInnen mit Strom aus dem öffentlichen Netz versorgt.
Bei Mieterstrom entfallen zudem einige Abgaben und Umlagen auf den Strompreis. Auch die Kosten zur Stromerzeugung bleiben über viele Jahre unverändert. Daher enthält dieses Stromangebot weniger Bestandteile, die zu einem Anstieg der Strompreise führen können.
Mieterstrom ist somit eine langfristige Preisbremse für die Stromrechnung, wodurch MieterInnen finanziell entlastet werden!
3. Mieterstrom-Projekte in der Sanierung und im Neubau in Berlin
Mieterstrom-Projekte lassen sich im Bestand, bei Sanierungen und im Neubau umsetzen. Ideal ist es, wenn bereits Maßnahmen am Gebäude laufen, sodass ein vorhandenes Gerüst mitgenutzt werden kann. Dies verringert die Kosten und erhöht folglich Wirtschaftlichkeit des Projektes.
Am Berliner Nettelbeckplatz hat die SOLARIMO GmbH gemeinsam mit der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG ein Mieterstrom-Projekt für ein saniertes Wohnhaus und für einen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft umgesetzt. Der Strom vom Dach spart jedes Jahr 22 Tonnen CO2-Emissionen im sanierten Gebäude und 13 Tonnen im Neubau ein.
Die Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG hat in die Photovoltaikanlagen investiert. SOLARIMO pachtete diese langfristig. Gleichzeitig hat SOLARIMO auch die Wartung der Anlagen und den Vertrieb des Solarstroms übernommen.