Neue EU-Richtlinie

Mieterstrom erhält Rückenwind aus Brüssel

In Deutschland gibt es für sola­ren Mieterstrom bekannt­lich seit der EEG Novelle 2017 eine Förderung. Doch auch die euro­päi­sche Gesetzgebung hat urba­ne Photovoltaik als eine Lösung für die Herausforderungen des Klimawandels erkannt. Zum Erreichen der ambi­tio­nier­ten euro­päi­schen Klimaziele wurde in Brüssel und Straßburg ein Maßnahmenpaket unter dem Namen “clean ener­gy for all euro­peans”, das sog. Winterpaket beschlos­sen. Dazu gehö­ren unter ande­rem Richtlinien zu erneu­er­ba­ren Energien und Gebäudeenergieeffizienz. Gemeinschaftlicher Eigenverbrauch von Strom aus erneu­er­ba­ren Energien soll künf­tig euro­pa­weit mög­lich sein. Gebäude sol­len ihre Emissionen ver­rin­gern und damit auch einen Beitrag zur Energiewende leisten.

  1. Was bedeu­tet die neue EU-Richtlinie für Eigenverbrauchsmodelle, wie das Mieterstromkonzept?
  2. Mieterstrom in ande­ren euro­päi­schen Ländern: Beispiele aus Österreich, Schweden und Frankreich
  3. Gebäudeenergieeffizienz und Solarenergie kombiniert
  4. Neue Dynamik am Mieterstrommarkt

1. Was bedeutet die neue EU-Richtlinie für Eigenverbrauchsmodelle, wie das Mieterstromkonzept?

Artikel 21 der neuen Erneuerbaren-Energie-Richtlinie sieht vor, dass alle Stromverbraucher auch Erzeuger von erneu­er­ba­rem Strom wer­den kön­nen. Unter dem Stichwort coll­ec­ti­ve self-con­sump­ti­on kann etwa auch eine Hausgemeinschaft von selbst erzeug­tem Strom pro­fi­tie­ren. Besonders wich­tig dabei: Auf den selbst­er­zeug­ten Strom darf der Staat keine unver­hält­nis­mä­ßi­gen Umlagen und Abgaben erhe­ben. Sobald die Richtlinie in deut­sches Recht über­führt wird, las­sen sich Mieterstrommodelle in ganz Europa und beson­ders in Deutschland noch attrak­ti­ver umsetzen.

2. Mieterstrom in anderen europäischen Ländern: Beispiele aus Österreich, Schweden und Frankreich

Bereits heute gehen neben Deutschland eini­ge euro­päi­sche Länder voran was Mieterstrom und gemein­schaft­li­chen Eigenverbrauch angeht. So hat Österreich in 2017 das Elektrizitätswirtschaftsgesetz ange­passt, um gemein­schaft­li­che Stromerzeugung zu ermög­li­chen. Die Projekte kön­nen neben der Einspeisevergütung auch über einen Investitionszuschuss geför­dert wer­den. Frankreich hat in den ver­gan­ge­nen Jahren Ausschreibungen spe­zi­ell für Eigenverbrauchsprojekte ins Leben geru­fen, die auch den gemein­schaft­li­chen Eigenverbrauch zulas­sen. Schweden hat die Steuer auf Solarstrom um 98 % abge­senkt, dar­über hin­aus ist keine Genehmigung mehr für Aufdachanlagen not­wen­dig. Konzepte wie das Mieterstrommodell sind also euro­pa­weit auf dem Vormarsch.

3. Gebäudeenergieeffizienz und Solarenergie kombiniert

Auch die Kombination von Eigenverbrauch von Solarstrom und Gebäudeenergieeffizienz wird bereits in der Praxis umge­setzt. Die Berliner Wohngenossenschaft 1892 eG hat in Kooperation mit SOLARIMO Solaranlagen errich­tet und den Energieverbrauch der Gebäude durch eine Sanierung gesenkt. Das Vorhaben ist Teil des von der EU geför­der­ten DREEAM-Projekts, das opti­ma­le Technologiekombinationen von ener­ge­ti­scher Sanierung, Digitalisierung und dem Einsatz erneu­er­ba­rer Energien in grö­ße­rem Maßstab för­dert. Energieeffizienz, Umweltschutz und Lebensqualität gehen dabei Hand in Hand.

4. Neue Dynamik am Mieterstrommarkt

Nach ver­hal­te­nem Auftakt (im ver­gan­ge­nen Jahr wurde nur gut ein Prozent des mög­li­chen Fördervolumens zuge­baut) ist also eine neue Dynamik im Mieterstrommarkt für die kom­men­den Jahre zu erwar­ten. Zum einen sin­ken die Preise für Photovoltaikanlagen ste­tig und sin­ken auch in Zukunft noch wei­ter. Zum ande­ren ist euro­pa­weit eine wach­sen­de poli­ti­sche Bereitschaft zu erken­nen, regu­la­to­ri­sche Hindernisse für gemein­schaft­li­chen Eigenverbrauch von Solarstrom aus dem Weg zu räu­men. Laut SOLARIMO Gründer Daniel Fürstenwerth führt dies dazu, dass Solaranlagen auf Mehrfamilienhäusern in den kom­men­den Jahren zum abso­lu­ten Standard werden.

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Erfahrender Energieblogger mit hohem Interesse, die Energiewende mit inno­va­ti­ven Technologien und Geschäftsmodellen vor­an­zu­brin­gen. Experte für Gebäudeenergie mit dem Hintergrund als Dipl.-Ing.(FH) Bauphysik.

Andreas KühlEhemaliger Content-Creator bei SOLARIMOEnergynet-Portal für Energieeffizienz und erneu­er­ba­re Energien

Zuletzt bear­bei­tet: 19.04.2019

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