Darum sind kommunale Wohnungsunternehmen wichtig

für den Klimaschutz

Viele Städte und Gemeinden wol­len einen akti­ven Beitrag zum Klimaschutz leis­ten. Sie tre­ten Klimabündnissen bei oder rufen den Klimanotstand aus. Sie dis­ku­tie­ren Klimaziele, beschlie­ßen Selbstverpflichtungen und erstel­len Klimaschutzkonzepte. Es gibt viele Möglichkeiten, vor Ort zu han­deln und die loka­len Treibhausgasemissionen zu redu­zie­ren. Dabei kön­nen die kom­mu­na­len Wohnungsgesellschaften eine wich­ti­ge Rolle spie­len. Sie kön­nen selbst den Energieverbrauch ihrer Gebäude redu­zie­ren, erneu­er­ba­re Energien nut­zen und Vorbild für ande­re loka­le AkteurInnen sein.

  1. Kommunale Wohnungsunternehmen sind wie­der gefragt
  2. Verbindung von drei Aufgaben: Soziales, Städtebau und Ökologie
  3. Aufgaben im kom­mu­na­len Klimaschutz
  4. Rheinsberg auf dem Weg zur kli­ma­neu­tra­len Kommune
  5. Kommunale Wohnungsunternehmen kön­nen Klimaschutz und bezahl­ba­re Nebenkosten verbinden

1. Kommunale Wohnungsunternehmen sind wieder gefragt

In Zeiten von stei­gen­den Mieten und dem Wunsch nach ener­ge­ti­schen Sanierungen sind kom­mu­na­le Wohnungsunternehmen wie­der stark gefragt und spie­len zuneh­mend eine wich­ti­ge­re Rolle. Sie bie­ten Gemeinden die Möglichkeit, Einfluss auf den loka­len Wohnungsmarkt zu neh­men, mit dem Ziel, güns­ti­gen Wohnraum für die Bevölkerung anzubieten.

Kommunale Wohnungsunternehmen kön­nen Gemeinden hel­fen, auf den demo­gra­fi­schen Wandel mit einer älter wer­den­den Gesellschaft zu reagie­ren, sowie sozia­le Angebote in den Quartieren zu eta­blie­ren. Dazu gehö­ren bei­spiels­wei­se Wohnungen, die auf die Bedürfnisse älte­rer MieterInnen aus­ge­rich­tet sind.

2. Verbindung von drei Aufgaben: Soziales, Städtebau und Ökologie

Neben der sozia­len Aufgabe von kom­mu­na­len Wohnungsunternehmen haben sie noch wei­te­re wich­ti­ge Funktionen. Da ist zum einen der städ­te­bau­li­che Aspekt, mit der Mitwirkung an loka­len Bebauungsplänen sowie der Entwicklung eines funk­tio­nie­ren­den Quartiersmanagements und einer leben­di­gen Nachbarschaft. Sie sor­gen für den Erhalt und die Modernisierung von inner­städ­ti­schen Quartieren. Diese Aufgaben sind im Interesse der Gemeinden und erfül­len wich­ti­ge Funktionen für das ört­li­che Zusammenleben. Privatwirtschaftliche Wohnungsunternehmen haben an die­sen Fragen hin­ge­gen eher ein gerin­ges Interesse.

Der drit­te wich­ti­ge Aspekt kom­plet­tiert den Dreiklang der Aufgaben von kom­mu­na­len Wohnungsunternehmen: die Ökologie. Kommunale Wohnungsunternehmen müs­sen einen wich­ti­gen Beitrag zur Energiewende in Verbindung mit bezahl­ba­ren Mieten leisten.

3. Aufgaben im kommunalen Klimaschutz

Die Klimaschutzziele der Kommunen brau­chen viele AkteurInnen und Unterstützung von allen Seiten. Kommunale Wohnungsunternehmen kön­nen selbst einen wich­ti­gen Beitrag leis­ten, die loka­len Ziele zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu errei­chen. Gleichzeitig wir­ken sie als Vorbild für ande­re loka­le AkteurInnen, wie Unternehmen und Organisationen. Durch den Einfluss der Kommunen und auch der MieterInnen wächst zuneh­mend der Druck auf die Unternehmen, nach­hal­tig zu agieren.

Denn kom­mu­na­le Wohnungsunternehmen haben einen gro­ßen Bestand an Wohnungen und damit einen bedeu­ten­den Anteil an loka­len Treibhausgasemissionen. Diesen Bestand gilt es ener­ge­tisch zu sanie­ren und den Einsatz von erneu­er­ba­ren Energien für die Energieversorgung aus­zu­bau­en. Auch neue Wohngebäude müs­sen auf die Zukunft aus­ge­rich­tet sein, mit einer hohen Energieeffizienz und Versorgung durch erneu­er­ba­re Energien. Dabei müs­sen sie bei Sanierungen und Neubauten gleich­zei­tig dar­auf ach­ten, auch für Haushalte mit einem gerin­gen Einkommen bezahl­ba­re Wohnungen anzubieten.

Diesen Widerspruch kön­nen sie bei­spiels­wei­se mit einem Angebot für sola­ren Mieterstrom, auf­lö­sen. Die Photovoltaikanlage leis­tet einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen, wäh­rend die MieterInnen mit Mieterstrom ihre Stromkosten redu­zie­ren können.

Darüber hin­aus haben kom­mu­na­le Unternehmen die Möglichkeit, mit neuen Mobilitätskonzepten attrak­ti­ve Angebote für die BewohnerInnen zu schaf­fen, die auf die­sem Weg die Kommune lebens­wer­ter machen und Emissionen redu­zie­ren. Dazu gehö­ren siche­re Radwege, Car-Sharing-Angebote und Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge. Für die Ladepunkte kön­nen sie über­schüs­si­gen sau­be­ren Strom der Solaranlage verwenden.

So kön­nen kom­mu­na­le Wohnungsunternehmen einen wich­ti­gen Beitrag leis­ten, die kom­mu­na­len Klimaschutzziele zu errei­chen und gleich­zei­tig die Attraktivität des Ortes und der Quartiere zu steigern.

4. Rheinsberg auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune

Ein sol­ches Beispiel fin­det sich in Rheinsberg im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, in Brandenburg. Diese Stadt ist mit ihrer lang­jäh­ri­gen Nachhaltigkeitsstrategie auf dem Weg zur ers­ten kli­ma­neu­tra­len Kommune in Brandenburg. Bereits 1990 hat sich Rheinsberg den Klimaschutzzielen der UNO ver­pflich­tet. So ist die Rheinsberger Wohnungsgesellschaft mbH (REWOGE) bereits seit vie­len Jahren dabei, durch die ener­ge­ti­sche Sanierung ihrer Gebäude, eine nach­hal­ti­ge Wärmeversorgung, sowie mit Umwelt- und Naturschutzprojekten, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leis­ten. Ein wesent­li­ches Ziel ist dabei, dass Klimaschutz im Wohnungsbereich bezahl­bar bleibt. Für ihr her­aus­ra­gen­des Engagement hat die REWOGE den zwei­ten Platz des BBU ZukunftsAwards 2020 in der Kategorie Gesellschaften erhalten.

Hinzu kommt jetzt ein Mieterstrom-Projekt, das dazu bei­trägt, jähr­lich 230 Tonnen CO2-Emissionen ein­zu­spa­ren. Neun Gebäude der REWOGE erhal­ten Photovoltaikanlagen, die ins­ge­samt ca. 350 Mietparteien mit Strom vom Dach ver­sor­gen kön­nen. Dazu wer­den mehr als 1.500 Photovoltaikmodule auf einer Fläche von etwa 2.500 m² instal­liert, mit einer Leistung von rund 500 kWp. Pro Jahr erzeu­gen diese PV-Anlagen vor­aus­sicht­lich 450 MWh sau­be­ren Strom und kön­nen mehr als 60 Prozent des Strombedarfs der Gebäude abde­cken. In einer wei­te­ren Ausbaustufe sol­len noch, nach einer Dachsanierung, zusätz­lich PV-Anlagen mit einer Leistung von 250 kWp instal­liert werden.

Foto: Screenshot der Photovoltaik-Planung für die REWOGE

Für die REWOGE ent­ste­hen für die­ses Projekt keine Kosten. SOLARIMO über­nimmt als Dienstleister die Finanzierung, den Bau und die Installation der Solaranlagen. Die MieterInnen kön­nen mit dem Stromangebot eine Reduzierung ihrer Stromkosten mit einem Engagement für Klimaschutz ver­bin­den. Denn für sie ist das Stromangebot 15 Prozent güns­ti­ger als beim ört­li­chen Grundversorger.

Dass das Mieterstromprojekt gut für die Umwelt und auch für die eige­nen MieterInnen ist, erfreut Stephan Greiner-Petter, Geschäftsführer der REWOGE:

Durch das Mieterstromprojekt mit SOLARIMO kön­nen wir gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schla­gen: Wir sen­ken die CO2 Emissionen unse­rer Gebäude und somit unse­rer gesam­ten Kommune. Gleichzeitig kön­nen wir unse­ren BewohnerInnen einen güns­ti­ge­ren Strompreis anbie­ten, was unser Ziel des bezahl­ba­ren Wohnens unterstreicht.“

5. Kommunale Wohnungsunternehmen können Klimaschutz und bezahlbare Nebenkosten verbinden

Kommunale Wohnungsunternehmen sind wich­ti­ge Akteure, die vor Ort wirk­sa­men Klimaschutz — in Verbindung mit bezahl­ba­rem Wohnraum — umset­zen kön­nen. Sie wer­den häu­fig von der loka­len Politik und von ihren MieterInnen auf­ge­for­dert, im Klimaschutz Maßnahmen zu ergrei­fen. Eine Möglichkeit die­ses Ziel zu errei­chen, ist das Angebot von Mieterstrom aus Photovoltaikanlagen. Denn Mieterstrom bie­tet Wohnungsunternehmen die Möglichkeit Kosten der MieterInnen, im Vergleich zum ört­li­chen Grundversorger, zu redu­zie­ren. Gleichzeitig ver­rin­gern sich mit Mieterstrom die Emissionen aus der Stromversorgung und die Stromnetze wer­den entlastet.

Durch die Zusammenarbeit mit einem exter­nen Dienstleister ist es für die Wohnungsunternehmen im idea­len Fall mög­lich, ohne eige­ne Kosten und mit gerin­gem Aufwand, die­sen Erfolg zu erreichen.

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Erfahrender Energieblogger mit hohem Interesse, die Energiewende mit inno­va­ti­ven Technologien und Geschäftsmodellen vor­an­zu­brin­gen. Experte für Gebäudeenergie mit dem Hintergrund als Dipl.-Ing.(FH) Bauphysik.

Andreas KühlEhemaliger Content-Creator bei SOLARIMOEnergynet-Portal für Energieeffizienz und erneu­er­ba­re Energien

Zuletzt bear­bei­tet: 21.04.2020

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