In unserer täglichen Arbeit stoßen wir immer wieder auf die verschiedensten Irrtümer über Photovoltaik. Als Folge davon steht das Wissensdefizit dem Ausbau der Solarenergie häufig im Weg. Dabei ist die Photovoltaik deutlich leistungsfähiger, als viele annehmen. Daher setzen wir die Serie der Irrtümer und Fakten weiter fort. In den vergangenen Wochen haben wir bereits Teil 1 bs Teil 4 der Photovoltaik-Irrtümer und ‑Fakten präsentiert. Nun geht es mit vier neuen Mythen weiter. Wir nehmen die PV-Aussagen genau unter die Lupe und klären, wie es um die Fakten bei der Solarenergie steht.
- Mythos #18 eine Photovoltaikanlage schadet dem Dach
- Mythos #19 Solarmodule sind nach 200 Jahren kaputt und müssen ersetzt werden
- Mythos #20 PV kann keinen relevanten Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten
- Mythos #21 Solarstrom überlastet die Stromnetze
- Die Fakten: Solarenergie leistet viel mehr als Sie denken!
1. Mythos #18 Eine Photovoltaikanlage schadet dem Dach
Bei der Montage einer Photovoltaikanlage auf dem Dach müssen die Module fest montiert werden. Sie dürfen sich nicht bei einem Sturm oder anderen extremen Wetterereignissen lösen. Daher ist eine gute Verbindung mit der Unterkonstruktion, bzw. mit dem Dach, notwendig. Doch als Eigentümer besteht kein Grund zur Sorge um das Dach. Moderne Montagesysteme und Unterkonstruktionen sorgen dafür, dass die PV-Module sicher befestigt sind und das Dach unbeschadet bleibt.
2. Mythos #19 Solarmodule sind nach 20 Jahren kaputt und müssen ersetzt werden
Auch wenn nach 20 Jahren die Einspeisevergütung aus dem EEG ausläuft, können Photovoltaik-Anlagen noch deutlich länger betrieben werden. Es gibt Hersteller, die auf ihre Module eine Garantie von 25 oder mehr Jahren geben. Dies ist ein sicheres Zeichen, dass sie mindestens so lange funktionsfähig bleiben. Die Module können danach durchaus noch einige Jahre länger Strom erzeugen. Erfahrungen über die tatsächliche Haltbarkeit von PV-Modulen gibt es bislang nicht, dafür halten sie schlicht zu lange.
Bekannt ist jedoch, dass sich die Leistung der Module mit der Zeit reduziert. Nach einer Zeit von 20 bis 25 Jahren rechnen die Hersteller noch mit 80 bis 85 Prozent der Nennleistung. Um eine lange Lebensdauer von Solarmodulen zu gewährleisten, sollten sie regelmäßig gewartet und gereinigt werden.
3. Mythos #20 PV kann keinen relevanten Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten
Bei der Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen wird, anders als bei der konventionellen Stromerzeugung, kein CO2 freigesetzt. Für eine gesamtheitliche Aussage muss allerdings der komplette Lebenszyklus, inklusive Herstellung und Entsorgung (Recycling), betrachtet werden. So liegt der CO2-Ausstoß einer PV-Anlage, die in Deutschland betrieben wird, bei etwa 50 Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde. Zum Vergleich: ein Braunkohlekraftwerk erzeugt 1.075 Gramm CO2 pro kWh und bei Erdgas sind es noch 499 Gramm (Quelle: Fraunhofer ISE).
Daher konnte der CO2-Ausstoß pro erzeugter Kilowattstunde Strom durch den wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien am Strommix bereits deutlich reduziert werden. Während eine Kilowattstunde Strom im Jahr 1990 noch 764 Gramm CO2 verursachte, geht das Umweltbundesamt für 2018 von nur noch 474 Gramm aus.
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4. Mythos #21 Solarstrom überlastet die Stromnetze
Photovoltaikanlagen sind in der Regel in der Fläche gut verteilt und nah am Verbrauchsort installiert. Daher kann das Stromnetz den Strom gut aufnehmen und verteilen. Nur an sehr sonnigen Tagen kann es bei einer hohen Dichte an Photovoltaikanlagen in einem Netzabschnitt dazu kommen, dass die Erzeugung den Verbrauch deutlich übersteigt. Die Verteilnetzbetreiber wissen aber wie viele Photovoltaikanlagen mit welcher Leistung in einem Netzabschnitt angeschlossen sind und können die Ortsnetztransformatoren entsprechend dimensionieren. Größere Anlagen verfügen zudem über eine Fernsteuerung, sodass sie im äußersten Notfall vom Verteilnetzbetreiber abgeschaltet werden können.
Damit ist die Sicherheit der Netze gewährleistet, dennoch ist eine Optimierung der bestehenden Stromnetze sinnvoll, um den Solarstrom kosteneffizient aufnehmen und verteilen zu können. Dazu gehören regelbare Ortsnetztransformatoren, sowie eine automatisierte Betriebsführung und Lastflusssteuerung. Dies ermöglicht eine effizientere Auslastung der bestehenden Stromnetze (Quelle: Agora Energiewende). Sie können damit deutlich mehr Solarstrom aufnehmen, ohne dass ein Ausbau notwendig wird.
5. Die Fakten: Solarenergie leistet viel mehr als Sie denken!
Unsere Fakten zur Solarenergie zeigen es deutlich: Die Photovoltaik ist eine zukunftsweisende, umweltgerechte und lohnende Technologie. Um die Sicherheit zu gewährleisten, arbeiten wir bei der Installation unserer Anlagen stets mit erfahrenen, lokalen Handwerkern zusammen.