Photovoltaik Irrtümer und Fakten Teil 5

In unse­rer täg­li­chen Arbeit sto­ßen wir immer wie­der auf die ver­schie­dens­ten Irrtümer über Photovoltaik. Als Folge davon steht das Wissensdefizit dem Ausbau der Solarenergie häu­fig im Weg. Dabei ist die Photovoltaik deut­lich leis­tungs­fä­hi­ger, als viele anneh­men. Daher set­zen wir die Serie der Irrtümer und Fakten wei­ter fort. In den ver­gan­ge­nen Wochen haben wir bereits Teil 1 bs Teil 4 der Photovoltaik-Irrtümer und ‑Fakten prä­sen­tiert. Nun geht es mit vier neuen Mythen wei­ter. Wir neh­men die PV-Aussagen genau unter die Lupe und klä­ren, wie es um die Fakten bei der Solarenergie steht.

  1. Mythos #18 eine Photovoltaikanlage scha­det dem Dach
  2. Mythos #19 Solarmodule sind nach 200 Jahren kaputt und müs­sen ersetzt werden
  3. Mythos #20 PV kann kei­nen rele­van­ten Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten
  4. Mythos #21 Solarstrom über­las­tet die Stromnetze
  5. Die Fakten: Solarenergie leis­tet viel mehr als Sie denken!

1. Mythos #18 Eine Photovoltaikanlage schadet dem Dach

Bei der Montage einer Photovoltaikanlage auf dem Dach müs­sen die Module fest mon­tiert wer­den. Sie dür­fen sich nicht bei einem Sturm oder ande­ren extre­men Wetterereignissen lösen. Daher ist eine gute Verbindung mit der Unterkonstruktion, bzw. mit dem Dach, not­wen­dig. Doch als Eigentümer besteht kein Grund zur Sorge um das Dach. Moderne Montagesysteme und Unterkonstruktionen sor­gen dafür, dass die PV-Module sicher befes­tigt sind und das Dach unbe­scha­det bleibt.

2. Mythos #19 Solarmodule sind nach 20 Jahren kaputt und müssen ersetzt werden

Auch wenn nach 20 Jahren die Einspeisevergütung aus dem EEG aus­läuft, kön­nen Photovoltaik-Anlagen noch deut­lich län­ger betrie­ben wer­den. Es gibt Hersteller, die auf ihre Module eine Garantie von 25 oder mehr Jahren geben. Dies ist ein siche­res Zeichen, dass sie min­des­tens so lange funk­ti­ons­fä­hig blei­ben. Die Module kön­nen danach durch­aus noch eini­ge Jahre län­ger Strom erzeu­gen. Erfahrungen über die tat­säch­li­che Haltbarkeit von PV-Modulen gibt es bis­lang nicht, dafür hal­ten sie schlicht zu lange.

Bekannt ist jedoch, dass sich die Leistung der Module mit der Zeit redu­ziert. Nach einer Zeit von 20 bis 25 Jahren rech­nen die Hersteller noch mit 80 bis 85 Prozent der Nennleistung. Um eine lange Lebensdauer von Solarmodulen zu gewähr­leis­ten, soll­ten sie regel­mä­ßig gewar­tet und gerei­nigt werden.

3. Mythos #20 PV kann keinen relevanten Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen leisten

Bei der Stromerzeugung durch Photovoltaikanlagen wird, anders als bei der kon­ven­tio­nel­len Stromerzeugung, kein CO2 frei­ge­setzt. Für eine gesamt­heit­li­che Aussage muss aller­dings der kom­plet­te Lebenszyklus, inklu­si­ve Herstellung und Entsorgung (Recycling), betrach­tet wer­den. So liegt der CO2-Ausstoß einer PV-Anlage, die in Deutschland betrie­ben wird, bei etwa 50 Gramm CO2 pro erzeug­ter Kilowattstunde. Zum Vergleich: ein Braunkohlekraftwerk erzeugt 1.075 Gramm CO2 pro kWh und bei Erdgas sind es noch 499 Gramm (Quelle: Fraunhofer ISE).

Daher konn­te der CO2-Ausstoß pro erzeug­ter Kilowattstunde Strom durch den wach­sen­den Anteil an erneu­er­ba­ren Energien am Strommix bereits deut­lich redu­ziert wer­den. Während eine Kilowattstunde Strom im Jahr 1990 noch 764 Gramm CO2 ver­ur­sach­te, geht das Umweltbundesamt für 2018 von nur noch 474 Gramm aus.

Statistik: Entwicklung des CO2-Emissionsfaktors für den Strommix in Deutschland in den Jahren 1990 bis 2018 (in Gramm pro Kilowattstunde) | Statista
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4. Mythos #21 Solarstrom überlastet die Stromnetze

Photovoltaikanlagen sind in der Regel in der Fläche gut ver­teilt und nah am Verbrauchsort instal­liert. Daher kann das Stromnetz den Strom gut auf­neh­men und ver­tei­len. Nur an sehr son­ni­gen Tagen kann es bei einer hohen Dichte an Photovoltaikanlagen in einem Netzabschnitt dazu kom­men, dass die Erzeugung den Verbrauch deut­lich über­steigt. Die Verteilnetzbetreiber wis­sen aber wie viele Photovoltaikanlagen mit wel­cher Leistung in einem Netzabschnitt ange­schlos­sen sind und kön­nen die Ortsnetztransformatoren ent­spre­chend dimen­sio­nie­ren. Größere Anlagen ver­fü­gen zudem über eine Fernsteuerung, sodass sie im äußers­ten Notfall vom Verteilnetzbetreiber abge­schal­tet wer­den können.

Damit ist die Sicherheit der Netze gewähr­leis­tet, den­noch ist eine Optimierung der bestehen­den Stromnetze sinn­voll, um den Solarstrom kos­ten­ef­fi­zi­ent auf­neh­men und ver­tei­len zu kön­nen. Dazu gehö­ren regel­ba­re Ortsnetztransformatoren, sowie eine auto­ma­ti­sier­te Betriebsführung und Lastflusssteuerung. Dies ermög­licht eine effi­zi­en­te­re Auslastung der bestehen­den Stromnetze (Quelle: Agora Energiewende). Sie kön­nen damit deut­lich mehr Solarstrom auf­neh­men, ohne dass ein Ausbau not­wen­dig wird.

5. Die Fakten: Solarenergie leistet viel mehr als Sie denken!

Unsere Fakten zur Solarenergie zei­gen es deut­lich: Die Photovoltaik ist eine zukunfts­wei­sen­de, umwelt­ge­rech­te und loh­nen­de Technologie. Um die Sicherheit zu gewähr­leis­ten, arbei­ten wir bei der Installation unse­rer Anlagen stets mit erfah­re­nen, loka­len Handwerkern zusammen.

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Erfahrender Energieblogger mit hohem Interesse, die Energiewende mit inno­va­ti­ven Technologien und Geschäftsmodellen vor­an­zu­brin­gen. Experte für Gebäudeenergie mit dem Hintergrund als Dipl.-Ing.(FH) Bauphysik.

Andreas KühlEhemaliger Content-Creator bei SOLARIMOEnergynet-Portal für Energieeffizienz und erneu­er­ba­re Energien

Zuletzt bear­bei­tet: 10.09.2019

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