Der Wunsch konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz vor Ort umzusetzen ist in vielen Kommunen vorhanden. Bürgerinitiativen, aber auch der Gemeinderat oder Stadtrat setzen sich häufig für mehr kommunalen Klimaschutz ein. Der Druck zu handeln wächst weiter an und auch der Wille ist vielerorts vorhanden. Doch häufig hapert es an der Umsetzung durch fehlende Finanzierungsmöglichkeiten, fehlendes Wissen über die Handlungsoptionen oder fehlendes Personal. Als eine Lösung können spezialisierte Dienstleister die Umsetzung der Photovoltaik-Projekte übernehmen, inklusive Finanzierung, Planung, Bau und Betrieb der Anlagen. So genießen Kommunen, MieterInnen und Klima die Vorteile solcher Projekte.

- Kommunale Nutzung der Solarenergie durch Mieterstrom
- Wo liegen die Hürden für die Umsetzung von Photovoltaikprojekten in Kommunen?
- Lösungen für Kommunen
- Mieterstrom für kommunale Wohngebäude in Walsleben, Ruppin
- Contracting ermöglicht kommunale Klimaschutzprojekte ohne Kosten für Gemeinden
1. Kommunale Nutzung der Solarenergie durch Mieterstrom
Zahlreiche kommunale Liegenschaften und Wohngebäude bieten auf ihren Dächern ausreichend Platz für Photovoltaikanlagen. Diese können die Gebäude selbst mit sauberem Strom versorgen und den verbleibenden Ertrag ins Netz einspeisen. Die PV-Anlagen benötigen keine zusätzlichen Flächen und sind ein sichtbares Zeichen für das Engagement im Klimaschutz. Damit übernehmen die Kommunen eine Vorbildrolle für private EigentümerInnen.
Bei den Gebäuden der kommunalen Wohnungsunternehmen kommt der soziale Aspekt zugunsten der MieterInnen hinzu. Sie freuen sich über einen Beitrag zum Klimaschutz ohne Mehrkosten. Als StromkundInnen können sie durch den günstigen Strom vom Dach zusätzlich sogar ihre Stromkosten reduzieren. Denn Mieterstrom ist immer mindestens zehn Prozent günstiger als der lokale Grundversorger.
2. Wo liegen die Hürden für die Umsetzung von Photovoltaikprojekten in Kommunen?
In der Umsetzung von kommunalen Photovoltaikprojekten tauchen einige Fragen auf. Da ist zunächst die Frage, welche Projekte die Kommune auswählen soll. Wer setzt diese um, der sich damit auskennt und entsprechende Erfahrungen hat? Soll eine externe Projektsteuerung die Planung und die Koordination übernehmen? Denn Kommunen haben häufig für diese neue Aufgabe keine Kapazitäten in der Verwaltung. Es fehlt das Personal für die zeitaufwändige Planung und Auswahl geeigneter Objekte.
Der Klimaschutz ist das Hauptargument für die Installation der Photovoltaikanlagen. Daher ist es sinnvoll die Dachflächen möglichst voll mit Photovoltaikmodulen zu belegen. Nur so können die Kommunen ihr Potenzial optimal ausnutzen. Mit dem Verweis auf die Wirtschaftlichkeit werden jedoch oft nur eher kleine Anlagen gebaut, um den Eigenverbrauch nach oben zu treiben. Dabei bleibt ein Teil der Dachfläche ungenutzt und der Beitrag für den Klimaschutz fällt geringer aus, als er möglich wäre. Ist ein Dach erstmal nur zur Hälfte belegt, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass die restliche Dachhälfte zu einem späteren Zeitpunkt noch hinzukommt.
Eine weitere Hürde für Kommunen ist die Finanzierung der Photovoltaikanlagen. Die finanziellen Möglichkeiten sind in der Regel begrenzt. Aus eigenen Mitteln ist es für Kommunen oft schwierig bis nicht möglich die Mittel für die PV-Anlagen aufzubringen. Als Folge bleiben die Investitionen ganz aus oder sie bauen nur einzelne, kleine Anlagen.
3. Lösungen für Kommunen
Die geschilderten Hürden zeigen, warum Kommunen nur selten eigene Photovoltaikprojekte umsetzen. So können sie ihr großes Potenzial aber nicht ausnutzen. Und auch mit entsprechendem Personal und den finanziellen Möglichkeiten kommen noch aufwändige Vergabeprozesse hinzu.
Einen geringeren Aufwand haben die Kommunen bei Ausschreibungen einer Dachpacht mit Energielieferung vom Dach. Ein externer Dienstleister pachtet in diesem Fall das Dach, plant, finanziert und baut die Photovoltaikanlage. Anschließend betreibt er die Anlage und verkauft den Strom an die Kommune oder an die MieterInnen im Gebäude. Durch dieses Contractingmodell übernimmt das Dienstleistungsunternehmen die komplette Abwicklung des Projektes, inklusive des wirtschaftlichen Risikos.
Für die Kommunen fallen bei diesem Modell keine oder nur sehr geringe Kosten an. Daher haben MieterInnen keine Kostenumlage zu befürchten, wie sie bei energetischen Sanierungen von Gebäuden üblich sind. Im Gegenteil: die NutzerInnen der Liegenschaften und MieterInnen, die den günstigen Strom vom Dach beziehen, genießen Vorteile, wie günstige Stromkosten und einen Beitrag zum Klimaschutz.
Weitere Informationen zu den vielfältigen Handlungsoptionen, die Städte und Gemeinden haben, um den lokalen Ausbau der Photovoltaik zu unterstützen, bietet ein umfangreicher Ratgeber des Photovoltaik Netzwerk Baden-Württemberg.
4. Mieterstrom für kommunale Wohngebäude in Walsleben, Ruppin
In der Gemeinde Walsleben im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg setzt das Amt Temnitz gemeinsam mit SOLARIMO ein kommunales Mieterstromprojekt um. Damit geht die Gemeinde einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Gleichzeitig ermöglicht sie den BewohnerInnen der 48 Wohnungen einen finanziellen Vorteil bei den Stromkosten.
Die Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von insgesamt 128 kWp, verteilt auf knapp 400 Module, erzeugt im Jahr rund 115 MWh Strom. Sie vermeidet damit jährlich 72 Tonnen CO2-Emissionen. Neben Rheinsberg ist Walsleben damit die zweite Gemeinde im Landkreis Ostprignitz-Ruppin, die für den Klimaschutz auf Solarenergie setzt.
Damit das Projekt für die Gemeinde und die MieterInnen ohne Kosten möglich ist, arbeitet das Amt Temnitz mit SOLARIMO als Dienstleister zusammen. Dabei kümmert sich SOLARIMO um Planung, Finanzierung, Installation und Betrieb der Anlagen, sowie um den Verkauf des Stroms an die MieterInnen. Dies ist möglich, da die Gemeinde Walsleben als Eigentümer dem Dienstleister das Dach über ein Contracting-Modell zur Verfügung stellt. Für die Gemeinde fallen dabei keinerlei Kosten an.
Amtsdirektor Thomas Kresse freut sich über diese gelungene Verbindung:
“Besonders in der kommunalen Wohnungswirtschaft ist es schwer, den Spagat zwischen bezahlbarem Wohnen und klimafreundlichen Maßnahmen hinzubekommen. Das Mieterstromprojekt mit SOLARIMO ist für uns die perfekte Kombination aus beidem — und zusätzlich können wir die zweite Miete unserer Bewohner langfristig senken.”
5. Contracting ermöglicht kommunale Klimaschutzprojekte ohne Kosten für Gemeinden
In Kommunen und Städten ist das Potenzial zur Nutzung für die Photovoltaik sehr groß. Doch die Hürden liegen in der Umsetzung und der Finanzierung dieser Projekte. Ein Contractingvertrag mit einem externen Dienstleister ermöglicht die Umsetzung dieser Projekte, ohne Risiko und ohne Kosten für die Kommunen. MieterInnen freuen sich über langfristig reduzierte Stromkosten und leisten einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.