Photovoltaik-Fakten Teil 2

Gebäude

Photovoltaik ist eine Schlüsseltechnologie, um die zukünf­ti­ge Versorgung mit umwelt­freund­li­chem Strom zu sichern. Besonders in den Kommunen und Städten gibt es ein gro­ßes Potenzial. Hier lebt nicht nur der Großteil der Bevölkerung — auch der Strombedarf ist hier am höchs­ten. Zeitgleich befin­den sich in den hier zahl­rei­che leere Dachflächen, wel­che man ein­fach in Solarkraftwerke umwan­deln kann. Daher zei­gen wir die Stärken und Potenziale der Photovoltaik auf. Im zwei­ten Teil der Faktenreihe geht es um Anwendungsmöglichkeiten und Bedeutungen rund um Gebäude.

  1. Solarkraftwerke auf Mehrfamilienhäusern loh­nen sich in vie­ler­lei Hinsicht
  2. Die Installation von Solarmodulen auf Flachdächern ist ein­fach und schnell
  3. Auch auf denk­mal­ge­schütz­ten Gebäuden ist die Installation von Solaranlagen möglich
  4. Solaranlagen erzie­len in diver­sen Ausrichtungen viel Strom
  5. Die Feuerwehr löscht auch Gebäude mit PV-Anlage
  6. PV hat kei­nen Einfluss auf die Brandgefahr
  7. Eine Photovoltaikanlage schützt das Dach zusätzlich

1. Solarkraftwerke auf Mehrfamilienhäusern lohnen sich in vielerlei Hinsicht

Die Zahlen spre­chen für sich! Solaranlagen sind viel güns­ti­ger als noch vor eini­gen Jahren: Seit 2006 sind die Investitionskosten um 75 Prozent gesun­ken (Quelle: Fraunhofer ISE). Das liegt zum einen an den mas­siv gewach­se­nen Stückzahlen durch die stei­gen­de Nachfrage, zum ande­ren an der immer bes­se­ren Technik.

Gleichzeitig sorgt die gestie­ge­ne Modulqualität für län­ge­re Laufzeiten und höhe­re Erträge. Die PV-Anlage kann pro­blem­los über 30 Jahre zuver­läs­sig Ökostrom lie­fern. Ihre volle Klimaschutzkraft ent­fal­tet sie, wenn der Sonnenstrom gleich vor Ort ver­braucht wird, wie im Rahmen eines Mieterstrommodells.

Dadurch ent­fal­len lange Transportwege und Gelder, die regu­lär für den Ausbau der Stromnetze ver­wen­det wer­den, r kön­nen ander­wei­tig genutzt wer­den. Außerdem ent­fal­len durch die Direktvermarktung Netzentgelte und ein Teil der Steuern und Umlagen. So kann der Solarstrom vom Dach den Mieter*innen zu einem güns­ti­gen Preis ange­bo­ten werden.

2. Die Installation von Solarmodulen auf Flachdächern ist einfach und schnell

Das Bild der PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus mit Schrägdach ist weit ver­brei­tet. Doch die Installation ist auf vie­len ver­schie­de­nen Arten von Dächern mög­lich — ins­be­son­de­re auf Flachdächern.

Flachdachmontagesysteme für Solarmodule sind schnell instal­liert und bie­ten einen wei­te­ren Vorteil: Auf einem Flachdach las­sen sich die Module fle­xi­bel aus­rich­ten, je nach gewünsch­tem Ertrag: Nach Süden für maxi­ma­len Ertrag am Mittag oder in Ost-West-Richtung für einen rela­tiv gleich­blei­ben­den Ertrag über den Tag verteilt.

SOLARIMO hat diese Systeme bei eini­gen Projekten im Einsatz (Bild siehe unten).

3. Auch auf denkmalgeschützten Gebäuden ist die Installation von Solaranlagen möglich 

Seit einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 2011 ist der Bau einer PV-Anlage mit der Zustimmung der Denkmalschutzbehörde mög­lich. Auch wenn die Bauverantwortlichen gene­rell keine Baugenehmigung für die Solaranlage benö­ti­gen, müs­sen sie bei denk­mal­ge­schütz­ten Gebäuden eine Genehmigung der zustän­di­gen Behörde für Denkmalschutz ein­ho­len. So kön­nen auch Dächer von denk­mal­ge­schütz­ten Gebäuden in klei­ne Solarkraftwerke ver­wan­delt werden!

4. Solaranlagen erzie­len in diver­sen Ausrichtungen Strom

Die Ausrichtung der Solaranlage nach Süden erzeugt unter idea­len Bedingungen den höchs­ten Ertrag zur Mittagszeit. Bei einer Abweichung des Daches von die­ser Ausrichtung wer­den die Spitzenerträge zu ande­ren Tageszeit erzielt. So ver­schiebt sich die Stromerzeugung bei der Ausrichtung nach Osten oder Westen ledig­lich in die Morgen- bzw. Abendstunden im Vergleich zur Mittagsspitze bei der Südausrichtung.

Auf Flachdächern kön­nen unter Umständen bei einer Ost-West-Ausrichtung mehr Solarmodule unter­ge­bracht wer­den. Hinzu kommt, dass bei einer Ausrichtung nach Osten und Westen eine über den Tag gleich­mä­ßi­ger ver­teil­te Stromerzeugung erzielt wird. Für den Verbrauch im Mehrfamilienhaus kann diese Variante bes­ser sein als für die Süd-Ausrichtung.
Welche Voraussetzungen ein Dach erfül­len muss, damit eine PV-Anlage instal­liert wer­den kann, haben wir bereits zusammengefasst.

5. Die Feuerwehr löscht auch Gebäude mit PV-Anlage

Weil wir immer wie­der viele Fragen zu dem Thema bekom­men, haben wir die Berliner Feuerwehr bereits in einem Interview dazu befragt.

Selbstverständlich wird ein bren­nen­des Haus auch mit PV-Anlage gelöscht. Es ist beim Löschen eines Hauses mit PV-Anlage jedoch wich­tig, dass die Einsatzkräfte über die Existenz der Anlage auf­ge­klärt wer­den, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

Hierzu kön­nen bei­spiels­wei­se Hinweisschilder im Bereich des Hauptzugangs für die Feuerwehr befes­tigt wer­den, um die Einsatzkräfte dar­auf hin­zu­wei­sen. Dieser Hinweis ist auch sinn­voll, wenn sich im Haus ein Batteriespeicher befin­det. Bei grö­ße­ren Anlagen emp­fiehlt die Feuerwehr ein zusätz­li­ches Schild mit Angaben zur Modulanzahl in Reihenschaltung und der maxi­ma­len Nennspannung am Wechselrichter.

Zusätzlich ist es wich­tig einen DC-Notschalter zu instal­lie­ren. Dieser trennt die Photovoltaikanlage vom Wechselrichter und damit die Energiezufuhr in das Stromnetz des Hauses. Er muss gut ein­seh­bar sein und an einer unge­fähr­li­chen Stelle instal­liert werden.
Weitere Informationen hat die Berliner Feuerwehr in einem Merkblatt zusammengefasst.

6. PV erhöht die Brandgefahr nicht mehr als andere elektrische Anlagen

Die Brandgefahr durch eine Photovoltaikanlage ist nicht wesent­lich höher als bei ande­ren elek­tri­schen Anlagen. Einer Untersuchung des TÜV Rheinland zusam­men mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zufol­ge, gab es bis 2015 ledig­lich 210 Brände, die durch PV-Anlagen ver­ur­sacht wur­den. Dies ent­spricht 0,014 Prozent aller Photovoltaikanlagen in Deutschland. In 130 Fällen davon begrenz­te sich der Schaden zudem ledig­lich auf die PV-Anlage selbst.

Für die elek­tri­sche Sicherheit von PV-Anlagen gibt es aus­rei­chend vor­han­de­ne Regeln. Halten sich die Installateure*innen und Betreiber*innen an diese Regeln ist die Brandgefahr äußerst gering.

Ein aus­führ­li­cher Leitfaden als Ergebnis der o.g. Untersuchung gibt Empfehlungen für die brand­schutz­ge­rech­te Planung, Installation und den Betrieb von PV-Anlagen.

7. Eine Photovoltaikanlage schützt das Dach zusätzlich

Bei der Montage einer Photovoltaikanlage auf dem Dach müs­sen die Module fest mon­tiert wer­den, sodass sie sich nicht bei einem Sturm oder ande­ren extre­men Wetterereignissen lösen. Dafür sorgt eine gute Verbindung mit der Unterkonstruktion, bzw. mit dem Dach. Moderne Montagesysteme und Unterkonstruktionen sor­gen dafür, dass die PV-Module sicher befes­tigt sind und das Dach unbe­scha­det bleibt. Zusätzlich schüt­zen die Module das Dach vor Wettereinwirkungen.

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Erfahrender Energieblogger mit hohem Interesse, die Energiewende mit inno­va­ti­ven Technologien und Geschäftsmodellen vor­an­zu­brin­gen. Experte für Gebäudeenergie mit dem Hintergrund als Dipl.-Ing.(FH) Bauphysik.

Andreas KühlEhemaliger Content-Creator bei SOLARIMOEnergynet-Portal für Energieeffizienz und erneu­er­ba­re Energien

Zuletzt bear­bei­tet: 20.10.2020

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