Photovoltaik ist eine Schlüsseltechnologie, um die zukünftige Versorgung mit umweltfreundlichem Strom zu sichern. Besonders in den Kommunen und Städten gibt es ein großes Potenzial. Hier lebt nicht nur der Großteil der Bevölkerung — auch der Strombedarf ist hier am höchsten. Zeitgleich befinden sich in den hier zahlreiche leere Dachflächen, welche man einfach in Solarkraftwerke umwandeln kann. Daher zeigen wir die Stärken und Potenziale der Photovoltaik auf. Im zweiten Teil der Faktenreihe geht es um Anwendungsmöglichkeiten und Bedeutungen rund um Gebäude.
- Solarkraftwerke auf Mehrfamilienhäusern lohnen sich in vielerlei Hinsicht
- Die Installation von Solarmodulen auf Flachdächern ist einfach und schnell
- Auch auf denkmalgeschützten Gebäuden ist die Installation von Solaranlagen möglich
- Solaranlagen erzielen in diversen Ausrichtungen viel Strom
- Die Feuerwehr löscht auch Gebäude mit PV-Anlage
- PV hat keinen Einfluss auf die Brandgefahr
- Eine Photovoltaikanlage schützt das Dach zusätzlich
1. Solarkraftwerke auf Mehrfamilienhäusern lohnen sich in vielerlei Hinsicht
Die Zahlen sprechen für sich! Solaranlagen sind viel günstiger als noch vor einigen Jahren: Seit 2006 sind die Investitionskosten um 75 Prozent gesunken (Quelle: Fraunhofer ISE). Das liegt zum einen an den massiv gewachsenen Stückzahlen durch die steigende Nachfrage, zum anderen an der immer besseren Technik.
Gleichzeitig sorgt die gestiegene Modulqualität für längere Laufzeiten und höhere Erträge. Die PV-Anlage kann problemlos über 30 Jahre zuverlässig Ökostrom liefern. Ihre volle Klimaschutzkraft entfaltet sie, wenn der Sonnenstrom gleich vor Ort verbraucht wird, wie im Rahmen eines Mieterstrommodells.
Dadurch entfallen lange Transportwege und Gelder, die regulär für den Ausbau der Stromnetze verwendet werden, r können anderweitig genutzt werden. Außerdem entfallen durch die Direktvermarktung Netzentgelte und ein Teil der Steuern und Umlagen. So kann der Solarstrom vom Dach den Mieter*innen zu einem günstigen Preis angeboten werden.
2. Die Installation von Solarmodulen auf Flachdächern ist einfach und schnell
Das Bild der PV-Anlage auf einem Einfamilienhaus mit Schrägdach ist weit verbreitet. Doch die Installation ist auf vielen verschiedenen Arten von Dächern möglich — insbesondere auf Flachdächern.
Flachdachmontagesysteme für Solarmodule sind schnell installiert und bieten einen weiteren Vorteil: Auf einem Flachdach lassen sich die Module flexibel ausrichten, je nach gewünschtem Ertrag: Nach Süden für maximalen Ertrag am Mittag oder in Ost-West-Richtung für einen relativ gleichbleibenden Ertrag über den Tag verteilt.
SOLARIMO hat diese Systeme bei einigen Projekten im Einsatz (Bild siehe unten).
3. Auch auf denkmalgeschützten Gebäuden ist die Installation von Solaranlagen möglich
Seit einem Gerichtsurteil aus dem Jahr 2011 ist der Bau einer PV-Anlage mit der Zustimmung der Denkmalschutzbehörde möglich. Auch wenn die Bauverantwortlichen generell keine Baugenehmigung für die Solaranlage benötigen, müssen sie bei denkmalgeschützten Gebäuden eine Genehmigung der zuständigen Behörde für Denkmalschutz einholen. So können auch Dächer von denkmalgeschützten Gebäuden in kleine Solarkraftwerke verwandelt werden!
4. Solaranlagen erzielen in diversen Ausrichtungen Strom
Die Ausrichtung der Solaranlage nach Süden erzeugt unter idealen Bedingungen den höchsten Ertrag zur Mittagszeit. Bei einer Abweichung des Daches von dieser Ausrichtung werden die Spitzenerträge zu anderen Tageszeit erzielt. So verschiebt sich die Stromerzeugung bei der Ausrichtung nach Osten oder Westen lediglich in die Morgen- bzw. Abendstunden im Vergleich zur Mittagsspitze bei der Südausrichtung.
Auf Flachdächern können unter Umständen bei einer Ost-West-Ausrichtung mehr Solarmodule untergebracht werden. Hinzu kommt, dass bei einer Ausrichtung nach Osten und Westen eine über den Tag gleichmäßiger verteilte Stromerzeugung erzielt wird. Für den Verbrauch im Mehrfamilienhaus kann diese Variante besser sein als für die Süd-Ausrichtung.
Welche Voraussetzungen ein Dach erfüllen muss, damit eine PV-Anlage installiert werden kann, haben wir bereits zusammengefasst.
5. Die Feuerwehr löscht auch Gebäude mit PV-Anlage
Weil wir immer wieder viele Fragen zu dem Thema bekommen, haben wir die Berliner Feuerwehr bereits in einem Interview dazu befragt.
Selbstverständlich wird ein brennendes Haus auch mit PV-Anlage gelöscht. Es ist beim Löschen eines Hauses mit PV-Anlage jedoch wichtig, dass die Einsatzkräfte über die Existenz der Anlage aufgeklärt werden, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.
Hierzu können beispielsweise Hinweisschilder im Bereich des Hauptzugangs für die Feuerwehr befestigt werden, um die Einsatzkräfte darauf hinzuweisen. Dieser Hinweis ist auch sinnvoll, wenn sich im Haus ein Batteriespeicher befindet. Bei größeren Anlagen empfiehlt die Feuerwehr ein zusätzliches Schild mit Angaben zur Modulanzahl in Reihenschaltung und der maximalen Nennspannung am Wechselrichter.
Zusätzlich ist es wichtig einen DC-Notschalter zu installieren. Dieser trennt die Photovoltaikanlage vom Wechselrichter und damit die Energiezufuhr in das Stromnetz des Hauses. Er muss gut einsehbar sein und an einer ungefährlichen Stelle installiert werden.
Weitere Informationen hat die Berliner Feuerwehr in einem Merkblatt zusammengefasst.
6. PV erhöht die Brandgefahr nicht mehr als andere elektrische Anlagen
Die Brandgefahr durch eine Photovoltaikanlage ist nicht wesentlich höher als bei anderen elektrischen Anlagen. Einer Untersuchung des TÜV Rheinland zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zufolge, gab es bis 2015 lediglich 210 Brände, die durch PV-Anlagen verursacht wurden. Dies entspricht 0,014 Prozent aller Photovoltaikanlagen in Deutschland. In 130 Fällen davon begrenzte sich der Schaden zudem lediglich auf die PV-Anlage selbst.
Für die elektrische Sicherheit von PV-Anlagen gibt es ausreichend vorhandene Regeln. Halten sich die Installateure*innen und Betreiber*innen an diese Regeln ist die Brandgefahr äußerst gering.
Ein ausführlicher Leitfaden als Ergebnis der o.g. Untersuchung gibt Empfehlungen für die brandschutzgerechte Planung, Installation und den Betrieb von PV-Anlagen.
7. Eine Photovoltaikanlage schützt das Dach zusätzlich
Bei der Montage einer Photovoltaikanlage auf dem Dach müssen die Module fest montiert werden, sodass sie sich nicht bei einem Sturm oder anderen extremen Wetterereignissen lösen. Dafür sorgt eine gute Verbindung mit der Unterkonstruktion, bzw. mit dem Dach. Moderne Montagesysteme und Unterkonstruktionen sorgen dafür, dass die PV-Module sicher befestigt sind und das Dach unbeschadet bleibt. Zusätzlich schützen die Module das Dach vor Wettereinwirkungen.