Recycling von Solarmodulen

Strom aus einer Photovoltaikanlage ist eine umwelt­freund­li­che Alternative zu Strom aus kon­ven­tio­nel­ler Erzeugung. Ihr Betrieb ver­ur­sacht keine Treibhausgasemissionen und schont somit unser Klima. Das ist ein wich­ti­ger Pluspunkt, der den Solarstrom zu einer nach­hal­ti­gen Lösung für die Energieversorgung von Gebäuden macht. Viele Immobilienbesitzer fra­gen sich jedoch, wie es in punc­to Recycling um die Solaranlage steht. Wo las­sen sich aus­ge­dien­te Solarmodule ent­sor­gen und wie läuft die Wiederverwertung ab? Mehr dazu lesen Sie in die­sem Beitrag.

  1. Warum das Recycling der Solarmodule rele­vant ist
  2. Die rich­ti­ge Entsorgung von Solarmodulen
  3. So tren­nen Sie sich von alten Solarmodulen
  4. Die Zukunft des Photovoltaik-Recyclings

Warum das Recycling der Solarmodule relevant ist

Photovoltaik-Module basie­ren auf moderns­ter Technik und sind auf Langlebigkeit aus­ge­legt. Die Lebensdauer beträgt ca. 25 bis 30 Jahre. Dann soll­ten Immobilienbesitzer ihre Module gegen neue Technik aus­tau­schen und die alten recy­celn. Ausgediente Solarmodule sind Elektroschrott, mit einem ent­schei­den­den Unterschied: Glas, Silber, Kupfer, Silizium und Aluminium – diese Materialien und Rohstoffe machen den weit­aus größ­ten Teil der übli­chen Silizium-Module (Marktanteil über 90%) aus. Diese las­sen sich sehr gut zurück­ge­win­nen. Bis zu 95 Prozent der in einem Paneel ver­bau­ten Materialien las­sen sich wie­der­ver­wer­ten. Die fach­ge­rech­te Entsorgung der Module ist auch aus Umweltaspekten nötig. Denn pro­ble­ma­ti­sche Stoffe, wie Blei, kom­men in sehr gerin­gen Mengen zum Einsatz. Ihre Rückgewinnung ist beson­ders wich­tig, damit sie nicht in die Umwelt gelangen.

Die richtige Entsorgung von Solarmodulen

Auf kei­nen Fall dür­fen Photovoltaikmodule in Mischmülldeponien oder gar wil­der Müllablagerung lan­den. Ausgediente Photovoltaikmodule sind Elektroschrott. Und des­sen Entsorgung fällt unter die euro­päi­sche Entsorgungsrichtlinie WEEE 2012/19/EU. In Deutschland ist diese über das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umwelt­ver­träg­li­che Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (ElektroG) gere­gelt. Photovoltaikmodule bedür­fen also einer fach­ge­rech­ten Entsorgung.

So trennen Sie sich von alten Solarmodulen

Eine Entsorgung von Solarmodulen ist für Privatpersonen und Installationsbetriebe grund­sätz­lich kos­ten­los. Die Abgabe der Alt-Paneele ist an den meis­ten öffent­li­chen Wertstoffhöfen mög­lich. Für die Demontage und den Transport müs­sen Sie aller­dings selbst auf­kom­men. An den öffent­li­chen Stellen las­sen sich in der Regel nur Kleinstmengen abge­ben. Wer viele Solarmodule ent­sor­gen will, muss sich an eine Sammelstelle der Hersteller und Händler wen­den. Denn auch diese sind gesetz­lich dazu ver­pflich­tet, PV-Module zurück­zu­neh­men und zu recy­clen. Möglich ist die Rücknahme unter ande­rem über das bran­chen­ei­ge­ne Sammelsystem PV CYCLE. Einen Abgabeort in Ihrer Nähe fin­den Sie im Sammelstellen-Verzeichnis der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR). Große Mengen an Alt-Paneelen kön­nen Sie durch einen Dienstleister abtrans­por­tie­ren las­sen – bei­spiels­wei­se durch den Abholservice von PV CYCLE.

Die alten Paneele wer­den in einer zer­ti­fi­zier­ten Erstbehandlungsanlage geprüft. Sie wer­den bezüg­lich ihrer Wiederverwendungsmöglichkeiten genau unter die Lupe genom­men und auf Schadstoffe unter­sucht. Danach wer­den die Module fach­ge­recht aus­ein­an­der­ge­baut. Die wie­der­ver­wert­ba­ren Bestandteile wer­den, nach Materialien getrennt, ins Recycling gege­ben und der Rest wird umwelt­ge­recht entsorgt.

Die Zukunft des Photovoltaik-Recyclings

Das Thema Recycling von Solarmodulen ist wich­tig, denn bereits im Jahr 2025 sol­len laut Branchenexperten bun­des­weit bis zu 22.000 Tonnen Elektroschrott durch alte PV-Anlagen anfal­len. Diese Mengen wer­den durch die Energiewende zuneh­men. Nach Hochrechnungen für eine Studie von der Internationalen Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA) zum Abfallaufkommen durch PV-Module sol­len es in Deutschland bis zum Jahr 2050 bereits über vier Millionen Tonnen sein. Erfreulicherweise ist die Recyclingquote von Photovoltaik-Technik heute schon her­vor­ra­gend. Trotzdem wer­den kon­ti­nu­ier­lich neue mecha­ni­sche, ther­mi­sche und ande­re Recyclingverfahren für Solarmodule erforscht, um die Technik noch effi­zi­en­ter und nach­hal­ti­ger zu machen.

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Erfahrender Energieblogger mit hohem Interesse, die Energiewende mit inno­va­ti­ven Technologien und Geschäftsmodellen vor­an­zu­brin­gen. Experte für Gebäudeenergie mit dem Hintergrund als Dipl.-Ing.(FH) Bauphysik.

Andreas KühlEhemaliger Content-Creator bei SOLARIMOEnergynet-Portal für Energieeffizienz und erneu­er­ba­re Energien

Zuletzt bear­bei­tet: 19.03.2019

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