Energetische Sanierungen brauchen PV

Ein Kommentar

Wenn heute von der Reduzierung der CO2-Emissionen im Gebäudesektor die Rede ist, dann gehen Beteiligte oft auf Abwehrhaltung. Denn ener­ge­ti­sche Sanierungen wer­den mit höhe­ren Mieten in Verbindung gebracht. Viele große Wohngebäude sind in den letz­ten 20 Jahren bereits saniert wor­den. Weitere Sanierungen sind not­wen­dig, um das Ziel eines kli­ma­neu­tra­len Gebäudebestandes zu errei­chen. Aber je näher wir an das Ziel kom­men, umso höher wird der dafür not­wen­di­ge Aufwand.

Daher stellt sich die Frage, auf wel­chem Weg Deutschland die Klimaschutz-Ziele im Gebäudesektor errei­chen wird. Ist der bis­her ein­ge­schla­ge­ne Weg über­haupt ziel­füh­rend? Gelingt es, ohne die Mieter*innen zusätz­lich zu belas­ten? Brauchen wir nicht neue Instrumente und wäre die Ausrichtung auf die CO2-Emissionen eines Gebäudes nicht ein sinn­vol­ler Indikator?

  1. Akzeptanz von Sanierungen droht zu schwinden
  2. Serielles Sanieren steht erst am Anfang
  3. Treibhausgas-Emissionen ins Blickfeld rücken

1. Akzeptanz von Sanierungen droht zu schwinden

Im Gebäudesektor wird die gerin­ge Sanierungsrate beklagt. Weniger als ein Prozent der Gebäude wird jedes Jahr ener­ge­tisch saniert. Das ist natür­lich sehr wenig. Aber von den knapp 19 Millionen Wohngebäuden in Deutschland sind nur 3,2 Millionen Mehrfamilienhäuser. Daher betrifft die gerin­ge Anzahl an Sanierungen haupt­säch­lich die fast 16 Millionen Ein- und Zweifamilienhäuser.

Nach Angaben des Bundesverbandes der deut­schen Wohnungs- und Immobilienunternehmen GdW sind mehr als zwei Drittel aller Wohnungen bereits teil­wei­se oder voll­stän­dig ener­ge­tisch moder­ni­siert. Weitere Modernisierungen sind nach wie vor not­wen­dig. Sie sind für die Wohnungsunternehmen jedoch häu­fig mit einem gro­ßen Aufwand ver­bun­den. Je bes­ser die Effizienz der Gebäude wer­den soll, umso mehr Anstrengungen müs­sen unter­nom­men wer­den. Steigende Mieten bedro­hen auf der ande­ren Seite die Akzeptanz der Maßnahmen und sie belas­ten ins­be­son­de­re Haushalte mit klei­nen und gerin­gen Einkommen.

2. Serielles Sanieren steht erst am Anfang

Eine Lösung, um die Kosten zu redu­zie­ren und die Einsparungen sicher­zu­stel­len, ist das Konzept der seri­el­len Sanierung. In enger Abstimmung der betei­lig­ten Akteur*innen sol­len Bestandsgebäude mit indus­tri­ell vor­ge­fer­tig­ten Bauteilen in kur­zer Zeit ener­ge­tisch saniert werden.

Die Gebäude bekom­men in rela­tiv kur­zer Zeit ein neues, anspre­chen­des Erscheinungsbild und eine Funktions‑, sowie Einspar-Garantie mit dem “Net-Zero”-Standard. Damit ist sicher­ge­stellt, dass die gewünsch­ten Einsparungen erzielt wer­den und die Sanierung bei den Bewohner*innen Akzeptanz fin­det. Das Ziel ist die Sanierungen über die Einsparungen zu finan­zie­ren und damit ohne Mehrkosten für die Bewohner*innen.

Serielles Sanieren steht in Deutschland erst am Anfang. Aber es kann ein wich­ti­ger Schritt sein, um den Gebäudebestand auf den Weg hin zur Klimaneutralität zu brin­gen. Denn seri­el­les Sanieren ist ziel­ori­en­tiert und ver­bin­det die Interessen der Akteur*innen. Derzeit lau­fen die ers­ten Pilotprojekte in Deutschland, daher wird sich erst noch zei­gen, ob die Umsetzung wie geplant mög­lich ist.

3. Treibhausgas-Emissionen ins Blickfeld rücken

Serielles Sanieren hat das Ziel eines “Net-Zero” Standards. Das bedeu­tet eine Sanierung auf einen kli­ma­neu­tra­len Standard. Damit bewe­gen sich die Akteur*innen in Richtung des Ziels der Bundesregierung für den Gebäudebestand. Bis 2050 sol­len die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor gegen­über dem Bezugsjahr 1990 um 80 bis 95 Prozent redu­ziert werden.

Dieses Projekt betrach­tet damit die Klimawirkung der Sanierungen. Um das Ziel der Klimaneutralität im Gebäudebestand zu errei­chen, soll­ten Sanierungen und auch Neubauten gene­rell auf die Menge der Treibhausgas-Emissionen opti­miert wer­den. Ein Instrument dafür wäre die Angabe der errech­ne­ten Emissionen des Gebäudes in kg CO2 pro Quadratmeter Wohnfläche und Jahr.

Damit kön­nen Technologien zur Reduzierung der Emissionen, wie Photovoltaikanlagen, noch mehr in den Blickpunkt rücken. Sie gehö­ren bereits heute zu den wirt­schaft­lichs­ten Maßnahmen zur Reduzierung von CO2-Emissionen von Gebäuden. Die der­zei­ti­ge Betrachtungsweise bil­det dies jedoch nur unzu­rei­chend ab. Die Einbeziehung des Haushaltsstroms und die CO2-Bilanz des Gebäudes könn­te eine wich­ti­ge Änderung sein. Darüber hin­aus bie­tet es sich an, Mieter*innen den güns­ti­gen und nach­hal­ti­gen Strom vom Dach anzu­bie­ten und sie an der Energiewende zu beteiligen.

Die Planung des kli­ma­neu­tra­len Gebäudebestandes von 2050 muss bereits heute begin­nen. Für mög­lichst wirt­schaft­li­che Sanierungen braucht es Photovoltaikanlagen auf allen Dachflächen

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Erfahrender Energieblogger mit hohem Interesse, die Energiewende mit inno­va­ti­ven Technologien und Geschäftsmodellen vor­an­zu­brin­gen. Experte für Gebäudeenergie mit dem Hintergrund als Dipl.-Ing.(FH) Bauphysik.

Andreas KühlEhemaliger Content-Creator bei SOLARIMOEnergynet-Portal für Energieeffizienz und erneu­er­ba­re Energien

Zuletzt bear­bei­tet: 27.02.2020

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