Mit einer Photovoltaikanlage leisten Immobilienbesitzer nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende, sondern ermöglichen ihren Mietern auch Zugang zu grünem, CO2 freien Strom vom eigenen Dach. Viele Eigentümer fragen sich, ob sich ihr Gebäude für die Installation einer Solaranlage eignet. Eine wesentliche Voraussetzung ist bei den meisten Mehrfamilienhäusern schon gegeben: eine ausgedehnte und ungenutzte Dachfläche. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Merkmale Ihr Gebäude darüber hinaus aufweisen sollte, damit sich eine Anlage installieren lässt, die rentabel arbeitet.
- Welche Rolle spielt das Alter des Daches
- Schräg- oder Flachdach: Welche Dachformen sind geeignet?
- Solaranlage auf dem Schrägdach: Wie groß ist die optimale Dachneigung?
- Dachausrichtung: Welche Himmelsrichtung ist die Beste?
- Verschattungsanalyse: Wie Sie verdunkelte Bereiche umgehen
- Solaranlagen: Ein gutes Mittel für Klimaschutz für die meisten Mietshäuser
1. Welche Rolle spielt das Alter des Daches
Eine Solaranlage eignet sich ganz besonders für neue Häuser. Aber auch auf älteren Bestandsgebäuden lassen sich die Solarmodule in der Regel problemlos installieren. Hier entscheiden sich die Eigentümer meistens für die sogenannte Aufdachmontage: Die Module liegen bei dieser Montageart über der Dacheindeckung. Die Isolierungseigenschaften des Daches bleiben voll erhalten. Zusätzlich schützt die PV-Anlage Ihr Dach vor Witterungseinflüssen. Die meisten der üblicherweise verwendeten Eindeckungen erlauben die Montage einer Solaranlage. Das gilt für Schrägdächer (Dachziegel, Dachpfannen und Biberschwanzziegel aus Ton ebenso wie für Betondachsteine), als auch für Flachdächer. Vorsicht ist jedoch bei älteren Wellplatten geboten: Sie verfügen oft nicht über die nötige Tragfähigkeit.
Bei allen Dächern führen wir eine statische Berechnung durch, um die Tragfähigkeit der Dachkonstruktion zu gewährleisten. Die Daten, die wir für die Berechnung benötigen, gehen in der Regel aus den Bauunterlagen hervor. So können wir ohne großen Aufwand ermitteln, wie viel zusätzliches Gewicht das Dach Ihrer Immobilie tragen kann. Zusätzlich sollte der Zustand des Daches geprüft werden: Wenn in den nächsten Jahren eine Dachsanierung geplant ist, sollten Sie die Montage der PV-Anlage im Zusammenhang mit der Dachsanierung durchführen. Oder Sie gehen die Dachsanierung gleich an. Denn im Zuge einer Dachsanierung ist die Installation von Solarmodulen besonders einfach. Das Gerüst können Sie gleich mit nutzen und sparen somit nicht unerhebliche Kosten, insbesondere im Fall von Schrägdächern.
2. Schräg- oder Flachdach: Welche Dachformen sind geeignet?
Die Dächer von Mehrfamilienhäusern bringen von Haus aus schon einige Eigenschaften mit, die sie zu guten Standorten für Solaranlagen machen. Sie befinden sich in einer relativ großen Höhe, sodass Verschattungseffekte, z.B. von Bäumen meist keine Rolle spielen. Solaranlagen lassen sich auf unterschiedlichen Dachtypen installieren und eignen sich somit sowohl für Flach- als auch für Schrägdächer. Flachdächer haben gegenüber Schrägdächern den Vorteil, dass die Planer die Anlage nach Belieben ausrichten können. Neigungswinkel und Himmelsrichtung lassen sich also nach gewünschtem Erzeugungsprofil optimieren. Zudem ist meist kein aufwendiges Gerüst um das ganze Haus erforderlich, sondern ein spezielles Aufdachgerüst reicht für eine sichere Montage aus. Dafür kommen Schrägdächer meistens besser mit dem zusätzlichen Gewicht zurecht, das die Anlage mit sich bringt.
3. Solaranlage auf dem Schrägdach: Wie groß ist die optimale Dachneigung?
Die Photovoltaik-Anlage arbeitet am effizientesten, wenn sie in einem bestimmten Winkel zur Sonne steht. Dieser ist beim Schrägdach schon vorgegeben, da die Solarmodule hier parallel zur Dachfläche befestigt werden. Doch bei welcher Dachneigung lässt sich von der höchsten Sonneneinstrahlung profitieren? Als Faustregel gilt, dass in Deutschland im Bereich von 25 bis 35 Grad Neigung der größte Output erzielt werden kann. Viele Schrägdächer weisen diese Dachneigung ohnehin auf. Aber selbst Abweichungen von bis zu 20 Grad schmälern den Ertrag nur sehr gering. Daher arbeiten Solaranlagen auf den meisten Schrägdächern sehr effektiv.
4. Dachausrichtung: Welche Himmelsrichtung ist die beste?
Wenn es darum geht, einen möglichst hohen Ertrag mit der Anlage zu erzielen, spielt auch die Ausrichtung des Daches eine wichtige Rolle. Die Photovoltaik-Module bringen die Installateure in der Regel in Süd‑, Ost- und Westausrichtung an:
- Südausrichtung: Beim Blick direkt nach Süden handelt es sich um den Optimalfall. Hier ist die Sonneneinstrahlung besonders stark. Je weiter die Solaranlage in Richtung Süden weist, desto weniger fällt eine weniger ideale Dachneigung ins Gewicht.
- Südost- und Südwestausrichtung: Bei Abweichungen um bis zu 45 Grad von der Südausrichtung sind immer noch Erträge zu erwarten, die nah an das Optimum heranreichen.
- Reine Ost- bzw. Westausrichtung: Auch wenn das Dach nach Osten oder Westen zeigt, kann die Anlage effektiv arbeiten. In diesem Fall bietet es sich an, auf beiden Seiten des Schrägdaches Solarmodule anzubringen. Der Strom wird dann über den Tag verteilt erzeugt, mit Höhepunkten in den Morgenstunden und am späten Nachmittag. Wenn ein besonders hoher Eigenverbrauch erzielt werden soll, eignet sich häufig eine Ost-West Ausrichtung besser, da die Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen besser zusammen fallen.
5. Verschattungsanalyse: Wie Sie verdunkelte Bereiche umgehen
Eine Solaranlage, die dauerhaft verschattete Bereiche aufweist, wirft weniger Ertrag ab. Selbst wenn sich nur ein Abschnitt verdunkelt, kann dies die Gesamtleistung unverhältnismäßig stark beeinträchtigen. Das liegt daran, dass die Module per Reihenschaltung angeschlossen werden: Sind einzelne Module eines Stranges regelmäßig verschattet, hat das Konsequenzen für die ganze Reihe. Deswegen sollte in der Planungsphase eine gründliche Verschattungsanalyse durchgeführt werden. Dauerhafte Verschattungsprobleme können durch größere Objekte wie Bäume und andere Gebäude entstehen. Bei großen Mehrfamilienhäusern können aber häufig auch Schornsteine und Dachschrägen, je nach Ausrichtung des Daches und der Solaranlage, als Lichtfresser herausstellen. Hier ist es meistens besser, an den entsprechenden Stellen keine Solarmodule anzubringen, sondern auf andere Bereiche des Daches auszuweichen. Bei Kleinteilen wie Satellitenschüsseln und Antennen könnte es eventuell sinnvoll sein, sie an einer anderen Stelle anzubringen – meistens ist dieser kleine Aufwand im Verhältnis zur erwarteten Ertragssteigerung unerheblich.
6. Solaranlagen: ein gutes Mittel für Klimaschutz für die meisten Mietshäuser
Der Großteil der Mehrfamilienhäuser eignet sich für den Betrieb einer Photovoltaik-Anlage. Auch wenn nicht alle der genannten Kriterien im Idealbereich liegen, schlägt sich dies in der Regel nur geringfügig auf die Gesamtleistung nieder. Einbußen an der einen Stelle können Sie zudem oftmals an anderer Stelle ausgleichen, beispielsweise indem man insgesamt mehr Solarmodule anbringt oder zusätzliche Bereiche des Daches einbezieht. Welche Voraussetzungen Ihr Gebäude auch mitbringt, mit einer guten Planung lassen sich fast alle Herausforderungen erfolgreich meistern. SOLARIMO findet individuelle Lösungen für Ihre Immobilie – damit Ihre Mieter von kostengünstigen, grünem Strom profitieren.