Das Klima schützen und die Umwelt für spätere Generationen erhalten — am Besten funktioniert das, wenn wir eine nachhaltige Lebensweise in alle Bereiche des Lebens integrieren. Das gilt für die Arbeit und den Verkehr genauso, wie für das private Wohnen. Wir geben sieben Tipps, die dabei helfen, das eigene Zuhause nachhaltiger zu gestalten.
- Ökostrom vom eigenen Dach
- Richtiges Heizen — so geht’s!
- Nachhaltige Mobilität
- Den eigenen Wasserverbrauch regulieren
- Energieeffiziente Haushaltsgeräte — in Maßen statt Massen
- Nachhaltigkeit beginnt bei der Ernährung
- Vorausschauendes Einkaufen
1. Ökostrom vom eigenen Dach
Eine besonders effiziente Lösung, um das eigene Wohnen nachhaltiger zu gestalten, findet sich bei der Wahl des Stromanbieters! Hier gilt es, auf regenerative Energien zu setzen. Durch die Nutzung von Ökostrom lassen sich große Mengen CO2 sparen. Zu einem Ökostromanbieter ist schnell gewechselt! Viele Anbieter speisen allerdings nicht zu 100 Prozent Strom aus regenerativen Quellen ein und es ist für die Endverbraucher*innen nicht ersichtlich, woher der Strom kommt. Eine transparente und beliebte Methode stellt daher Strom aus einer lokal errichteten PV-Anlage dar. Mit ihr verlässt der Strom gar nicht erst das eigene Haus, denn er wird dort produziert, wo er auch gebraucht wird — auf den Dächern von Mietimmobilien. Außerdem bedient sie sich einer unerschöpflichen Quelle und benötigt, einmal installiert, keines großen Aufwands mehr.
Viele Menschen die in Mietshäusern wohnen, glauben, dass sie nicht viel bewegen können, wenn sie sich für solare Energie interessieren. Mit dem Mieterstrom-Konzept ist urbaner Solarstrom jedoch problemlos möglich. Mit Hilfe eines Dienstleisters wird eine Solaranlage auf das Dach eines Mietshauses gebaut. Je nach Modell pachtet der Dienstleister die Anlage und vertreibt den Strom anschließend an die Mieter*innen. So fallen keine Kosten für den*die Vermieter*in an und die Bewohner*innen des Hauses profitieren von garantiert nachhaltigem Strom. Das Beste: Dank des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist der Preis für den Ökostrom garantiert 10 Prozent günstiger, als der Tarif des Grundversorgers.
2. Richtiges heizen — So geht’s!
Beim Heizen gibt es mehr zu beachten, als man auf den ersten Blick annehmen mag. So ist zum Beispiel ein regelmäßiges Entlüften des Heizkörpers wichtig. Gerade nach den heißen Monaten sammelt sich viel Luft im Heizkörper. Folglich muss mehr geheizt werden. Das belastet nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Entlüften lohnt sich daher doppelt!
Für energieeffizientes Heizen ist darüber hinaus eine gute Dämmung wichtig. Das macht sich vor Allem an den Fenstern bemerkbar: Hier geht besonders viel Wärme verloren. Daher lohnt es sich, bei Bedarf neue Fenster einzubauen um die kalte Luft draußen zu halten. Im Winter sollte man außerdem darauf achten, die Wohnung möglichst konstant auf einer angenehmen Basistemperatur zu halten, anstatt die Temperatur schwanken zu lassen und immer wieder in die Höhe zu treiben. So lässt sich bereits eine Menge Energie sparen.
Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann mit solarer Energie heizen. Denn auch bei der Heizung ist es wichtig darauf zu achten, welche Energieträger eingesetzt werden. So kann eine thermische Solaranlage die Energie für die Warmwasserbereitung in weiten Teilen des Jahres liefern. Auch eine Unterstützung der Heizung ist möglich. Alternativ kann die Photovoltaikanlage einen Teil der Antriebsenergie für eine Wärmepumpe bereitstellen. Der Rest des Stroms sollte idealerweise von einem Ökostromanbieter stammen.
3. Nachhaltige Mobilität
Eine nachhaltige Alternative zu unseren bisherigen Fortbewegungsmitteln ist die Elektromobilität. Diese wird besonders klimafreundlich, wenn der benötigte Strom aus erneuerbaren Energien stammt. Daher ist die Verbindung einer Ladesäule mit einer Photovoltaikanlage ideal. Dies geht mittlerweile auch im eigenen Zuhause — egal ob Eigenheim oder große Mietimmobilie. Wer eine Photovoltaikanlage auf dem eigenen Dach hat oder in einem Haus mit einem Mieterstrom-Projekt lebt, kann diese mit einer e‑Ladesäule verbinden. So wissen die Nutzer*innen zum Einen, woher ihr Strom eigentlich stammt, gleichzeitig kann so auch der Eigenverbrauch einer Solaranlage erhöht werden. Außerdem wird das Aufladen so in der Praxis leichter: Bisher befinden sich viele Ladestationen im öffentlichen Raum oder an Arbeitsplätzen. Eine Station Zuhause macht das Laden bequemer, leichter planbar und zuverlässiger.
4. Den eigenen Wasserverbrauch regulieren
Rund 127 Liter verbraucht der Deutsche durchschnittlich am Tag. Das muss nicht sein! Denn Wasser zu sparen, ist nicht schwierig.
Es hilft schon, bei den offensichtlichen Dingen zu sparen. So hilft es, den Wasserhahn nicht zu lange aufgedreht zu lassen und lieber duschen, statt baden zu gehen. Doch es gibt noch ein paar mehr Aspekte. Wasserverbrauchende Geräte sollten möglichst sinnvoll und bedacht genutzt werden. Es reicht, die Waschmaschine und den Geschirrspüler erst dann laufen zu lassen, wenn sie auch wirklich voll sind. Und auch der Abwasch macht sich besser in einem Rutsch — mit Stöpsel, statt unter fließend Wasser.
Wer sein Wasser mit einem Kleinspeicher erwärmt, kann diesen ruhig öfter ausschalten. Diese Speicher besitzen nämlich keine Dämmung und werden daher dauerhaft geheizt — Auch, wenn sie gar kein warmes Wasser brauchen. Das verschwendet einiges an Energie. Beim nächsten Urlaub kann der Kleinspeicher also abgeschaltet werden. Am sinnvollsten wird er nur aktiviert, wenn man ihn gerade benötigt. Man sieht also: Schon mit sehr kleinen Änderungen, lässt sich Wasser, wie auch Energie im Alltag sinnvoll sparen.
Die umweltfreundlichste Ergänzung für einen nachhaltigen Wasserverbrauch stellt die sogenannte Solarthermie dar. So bezeichnet man die Unterstützung der Warmwasserbereitung durch eine thermische Solaranlage. Diese werden häufig unterschätzt: Solarenergie kann mehr, als nur grünen Strom erzeugen.
5. Energieeffiziente Haushaltsgeräte — in Maßen statt Massen
Eine der leichtesten Möglichkeiten, um sein Wohnen nachhaltiger zu gestalten, ist das Verwenden energieeffizienter Haushaltsgeräte. Ab der Energieeffizienzklasse A++ ist man meist gut beraten — dennoch lohnt es sich, etwas genauer hinzuschauen. Hilfreich ist es, den angegebenen Stromverbrauch auch in Relation zur Größe des Gerätes zu betrachten. Ein Gerät mit einer schlechteren Effizienzklasse kann insgesamt dennoch einen geringeren Verbrauch haben wenn es kleiner ist. Vor einem Neukauf sollte also überlegt werden, wie groß die Waschmaschine überhaupt sein muss. Generell sind energieeffizientere zwar etwas teurer, verbrauchen aber weniger Strom. So rechnen sie sich langfristig dennoch. Auch hier gilt: Stecker raus, von allem was nicht benutzt wird.
Doch bevor nun fleißig neu gekauft wird — einmal kurz innehalten. Insgesamt sparen wir aufgrund der Digitalisierung und damit fortschreitenden Technologie oft wesentlich weniger Energie, Ressourcen und Emissionen ein, als angenommen. Selbst wenn Endgeräte weniger Strom brauchen, nutzen wir technische Geräte heute viel mehr und tauschen sie auch schneller wieder aus. Dazu zählen auch Neukäufe im Sinne der Nachhaltigkeit — oft ist das leider ein Fehlschuss. Denn wenn wir Geräte austauschen, vergessen wir oft, wie viele Ressourcen dafür aufgewendet werden müssen, um das neue Gerät herzustellen und welche Emissionen dabei entstehen. Betrachtet man die Produktionskette und damit einhergehende Ressourcenverschwendung, ist der schnelle Austausch von Geräten daher nicht sinnvoll. Ein Neukauf sollte nur dann erfolgen, wenn es wirklich notwendig wird. Alternativ ist auch der Kauf bereits gebrauchter Elektrogeräte eine sinnvolle Idee. Damit ist die Ökobilanz besser als bei einem Neuerwerb — Außerdem wächst der Markt zum An- und Verkauf elektronischer Geräte derzeit stark. Immer beliebter wird das refurbed-Modell: Alte Geräte werden repariert und generalüberholt, sodass sie wieder wie neu aussehen und auch funktionieren. So kann die eigene Ökobilanz verbessert werden, ohne dass an der Qualität der Geräte eingespart werden muss.
6. Nachhaltigkeit beginnt bei der Ernährung
Das Private ist politisch — das beginnt schon bei der Ernährung. Wer etwas Gutes für sich selbst und die Umwelt tun will, kauft regionale Produkte. Je kürzer der Transportweg, desto besser der ökologische Fußabdruck. Außerdem werden so heimische Bauer*innen unterstützt. Noch besser: Nicht nur regional, sondern auch saisonal kaufen. Zur richtigen Jahreszeit schmeckt das Obst sowieso viel besser!
7. Vorausschauendes Einkaufen
Auch der Gang in den Supermarkt kann nachhaltig gestaltet werden. Bei den immensen Angeboten die unsere Läden bieten, kann man schonmal in einen kleinen Kaufrausch verfallen. Doch gerade hier sollte man sich zügeln: Fast 13 Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich im deutschen Müll. Viele davon oft noch genießbar.
Diese Zahl muss dringend sinken. Dafür müssen wir alle vorausschauender einkaufen gehen. Vor jedem Einkauf sollte die Frage stehen: Was will ich in den kommenden Tagen essen und was brauche ich dafür? Am Besten geht man immer mit einer Einkaufsliste in den Supermarkt.
Viele Menschen schmeißen Lebensmittel außerdem mit Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) weg. Dieses gibt an, bis zu welchem Termin ein Lebensmittel bei sachgerechter Aufbewahrung garantiert ohne Geschmacks- und Qualitätseinbußen oder gesundheitlicher Risiken genießbar ist. In den allermeisten Fällen bleibt es das aber noch weit über dieses Datum hinaus.
Doch wie herausfinden, ob ein Lebensmittel noch essbar ist?
Als erstes sollte die Verpackung auf Beschädigungen überprüft werden. Danach kann sich dem Geruch gewidmet werden: Meist erkennt man schon hier, wenn ein Produkt nicht mehr konsumiert werden sollte. Sollte man sich noch nicht sicher sein, kann die Farbe des Produktes näher untersucht werden. Gern auch umrühren oder aufschneiden. Ist man sich anschließend noch immer unsicher, kann vorsichtig probiert werden. Am Geschmack erkennt man auf jeden Fall, ob ein Produkt noch genießbar ist. Ist der Check bestanden, besteht kein Grund, ein Lebensmittel mit abgelaufenem MHD wegzuwerfen.