Immer öfter werden Mehrfamilienhäuser mit solaren Mieterstromanlagen ausgestattet. Dass Mieterstrom dem Klima nützt, ist bekannt. Aber wie sehen die Vorteile konkret aus? Und welche Chancen haben Mieter*innen und Vermieter*innen dabei? Das zeigt das Mieterstromprojekt der Berliner Bau- und Wohnungsgenossenschaft von 1892 eG (1892): Die Genossenschaft setzt bereits zwei Projekte für insgesamt 76 Wohneinheiten um und berichtet, welchen konkreten Nutzen diese stiften.
Relevanter Beitrag zum Klimaschutz
Mehr Wohnqualität für MieterInnen bieten durch günstige Nebenkosten und eine dauerhafte Strompreisbremse
Innovative Aufwertung der Wohngebäude
Umsetzung ganz ohne Aufwand
Daten und Fakten zum Mieterstromprojekt
1. Relevanter Beitrag zum Klimaschutz
Mit der klimaneutralen Erzeugung von 70 MWh Sonnenstrom pro Jahr sparen die Solaranlagen der 1892 in Berlin jährlich 35 Tonnen CO2 ein. Das ist vergleichbar mit dem CO2 Gehalt, den 3.000 Bäume einlagern — umgerechnet ca. 3 Hektar Wald. Über die Laufzeit der Anlage von mindestens 20 Jahren summiert sich die CO2-Einsparung auf 700 Tonnen — dafür könnte jeder der 76 Bewohner 10mal CO2-neutral von Berlin nach New York fliegen.
Dirk Lönnecker, Vorstandsmitglied der 1892, freut sich über die aktive CO2-Verringerung, die durch das Projekt erzielt wird:
“Mit dem Bau unserer Mieterstromanlagen können wir gemeinsam mit unseren Mitgliedern einen direkten Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Damit wollen wir die Energiewende unterstützen und für mehr Klimaschutz im Wohnungssektor sorgen.”
2. Mehr Wohnqualität für Mieter*innen bieten durch günstige Nebenkosten und eine dauerhafte Strompreisbremse
Mit dem Sonnenstrom vom eigenen Dach sparen die Bewohner*innen Geld. Gesetzlich festgeschrieben ist ein Preis, der mindestens 10 Prozent unter dem des lokalen Grundversorgers liegt. Die Bewohner in der Adolfstraße in Berlin sparen sogar 22 Prozent im Vergleich zum Tarif von Vattenfall.
Konkret liegt der Strompreis pro Kilowattstunde bei 24,30 ct, der Grundversorger-Preis jedoch bei 31,14 ct. Damit sparen sich viele der MieterInnen, die vorher bei Vattenfall waren, mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 2.500 kWh im Jahr über 170 Euro.
Auch langfristig gesehen ist Mieterstrom gut für den Geldbeutel der MieterInnen: Es kommt zu einer Art “Strompreisbremse”. Da der Sonnenstrom vom Dach über 20 Jahre gleich günstig bleibt, verlangsamt sich der Anstieg des gesamten Strompreises und fällt viel geringer aus als bei anderen Stromversorgern. Die Einsparungen für die MieterInnen der 1892 summieren sich über die Laufzeit der Solaranlage von 20 Jahren somit auf 5492 Euro.
Für Vorstandsmitglied Dirk Lönnecker zahlt das Konzept Mieterstrom somit in den genossenschaftlichen Gedanken ein:
“Damit können wir zusätzlich die zweite Miete unserer Mitglieder senken und damit ihre Wohnqualität verbessern.”
3. Innovative Aufwertung der Wohngebäude
Mit ihrer modernen Solarlösung auf gleich zwei Gebäuden wertet die Genossenschaft ihre Wohngebäude nachhaltig auf und positioniert sich damit als Pionier in der Region und dem Wohnungssektor. Die 1892 sendet ein klares Signal: Sie achtet auf innovative Technologie, die Solaranlage macht ihre Gebäude modern.
“Wir gehen in Sachen klimaneutrale Energiezukunft voran und sichern gleichzeitig unseren Bewohnern Vorteile, damit auch sie davon profitieren.” erklärt Dirk Lönnecker.
Außerdem stärke die autarke Stromproduktion auf dem eigenen Dach das genossenschaftliche Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation der Bewohner*innen mit dem Gebäude.
Das Projekt der Wohnungsgenossenschaft wurde auch positiv von Politik und Presse wahrgenommen, erregte sogar internationales Aufsehen: für das nachhaltige Sanierungs- und Energiekonzept an den Wohngebäuden erhielt sie den European Responsible Housing Award 2019.
Außerdem wurde das Projekt im Magazin “Die Wohnungswirtschaft” vorgestellt. Unterstützt wurden Sie hierbei vom Mieterstromanbieter SOLARIMO mit Pressarbeit sowie Bild- und Videomaterial.
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Bei der Umsetzung der beiden Mieterstromprojekte entstand für die Genossenschaft kein Aufwand. Die gesamte Planung und Installation sowie den Stromverkauf und die Kommunikation mit den Bewohnern übernahm SOLARIMO. Somit ändert sich auch steuerlich nichts für die Genossenschaft.
“Mit SOLARIMO haben wir einen kompetenten Partner gefunden, der uns alle Arbeit abnimmt. Daher haben wir bereits weitere Projekte für dieses Jahr geplant.”, blickt Lönnecker positiv in die Zukunft.
Die 1892 ist überzeugt, mit ihrem Mieterstromprojekt sowohl einen Beitrag für den Klimaschutz als auch für die Wohnqualität ihrer MitgliederInnen zu leisten und gleichzeitig als innovativer Treiber in Region und Branche voranzugehen. Bereits in diesem Jahr soll mindestens ein weiteres Gebäude mit Solaranlagen ausgestattet werden.
5. Daten und Fakten zum Mieterstromprojekt
Ihr erstes solares Mieterstromprojekt startete die 1892 im Zuge einer Sanierung auf einem ihrer Bestandsgebäude mit 36 Wohneinheiten. Direkt im Anschluss wurde der benachbarte Neubau ebenfalls mit einer Solaranlage ausgestattet. Somit können die BewohnerInnen der insgesamt 76 Wohnungen seit Sommer 2019 sauberen und günstigen Solarstrom von ihrem eigenen Dach beziehen.
Erfahrender Energieblogger mit hohem Interesse, die Energiewende mit innovativen Technologien und Geschäftsmodellen voranzubringen. Experte für Gebäudeenergie mit dem Hintergrund als Dipl.-Ing.(FH) Bauphysik.