Laut einer Umfrage der Agentur für Erneuerbare Energien fin­den 93 % der Deutschen die Energiewende nicht nur wich­tig, sie wün­schen sich auch deren zügi­ge Umsetzung. Damit wächst der öffent­li­che Druck auf Kommunen, sich in der aktu­el­len Klimadebatte aktiv mit Lösungen ein­zu­set­zen. Oft fehlt jedoch das Wissen, um pro­ak­tiv und effek­tiv agie­ren zu kön­nen. Ein Lösungsansatz aus dem Süden Deutschlands ist die kom­mu­na­le Solarpflicht. Was man genau unter einer PV-Pflicht ver­steht, wo sie funk­tio­niert und wo nicht sowie Vor- und Nachteile der PV-Pflicht wer­den im fol­gen­den Artikel erläu­tert.
Ladestation mit Mietwohnungen im Hintergrund
Solarstrom vom Dach eines Mehrfamilienhauses macht nicht nur die Belieferung der Mieter*innen mit Strom mög­lich. Er lässt sich auch für den Strom der Haustechnik, wie Beleuchtung und Heizungstechnik nut­zen. Eine wei­te­re Möglichkeit zur loka­len Nutzung des Stroms besteht in einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge.
Ladestation mit Elektroautos im Hintergrund
Jeden Tag gibt es neue Nachrichten über den Wandel im Verkehrssektor, weg von Autos mit Verbrennungsmotoren, hin zu Elektroautos. Doch um wirk­li­che Nachhaltigkeit im Verkehr zu inte­grie­ren, müs­sen Elektroautos mit sau­be­rem Strom aus erneu­er­ba­ren Energien betrie­ben wer­den. Denn noch kommt unse­re Stromversorgung zu über 50 Prozent aus kon­ven­tio­nel­len Kraftwerken.
Die ver­gan­ge­nen zwölf Monate waren von vie­len Debatten und Demonstrationen für den Klimaschutz bestimmt, die im Jahr 2020 erste Wirkung zei­gen könn­ten. 2019 war der Photovoltaik-Markt wie­der auf Wachstumskurs und hat sich dem Förderdeckel ange­nä­hert. Im Gebäudesektor ist das lange ersehn­te Gebäudeenergiegesetz auf dem Weg, lässt aber bis­her eini­ges an Ehrgeiz ver­mis­sen. Das ist, im Vergleich zu den Vorjahren, eine Menge an Bewegung.
Sonnenstrahlen im Wald
Solarer Mieterstrom ist die neue Energie der Stadt. SOLARIMO hat im Jahr 2019 viele neue Projekte umge­setzt. So kön­nen sich immer mehr Mieter*innen an der Energiewende betei­li­gen und mit güns­ti­ge­ren Strompreisen von ihr pro­fi­tie­ren. Mieterstrom wird zudem immer mehr in gesamt­heit­li­che Klimaschutzkonzepte inte­griert. Mehr als 30 neue Projekte von SOLARIMO zei­gen: Der Gebäudebestand gewinnt mit sola­rem Mieterstrom an Attraktivität. Auch in ener­gie­ef­fi­zi­en­ten Neubauten nimmt die Bedeutung einer loka­len nach­hal­ti­gen Stromerzeugung zu. Künftig ermög­licht Mieterstrom auch eine nach­hal­ti­ge Elektromobilität.
Neubau mit PV
Im Neubau geht die Entwicklung nicht nur hin zu einer immer höhe­ren Energieeffizienz. Auch die loka­le Energieerzeugung mit erneu­er­ba­ren Energien spielt eine wach­sen­de Rolle im Immobiliensektor. Damit sind Photovoltaikanlagen eine pas­sen­de Ergänzung zum moder­nen nach­hal­ti­gen Neubau. Perfekt wird es, wenn die Mieter*innen den kli­ma­freund­li­chen Strom vor Ort bezie­hen kön­nen. So leis­ten sie einen Beitrag zum Klimaschutz und spa­ren Stromkosten. Daher haben wir im Jahr 2019 in fünf Texten gezeigt, wie sich ener­gie­ef­fi­zi­en­te Neubauten und Photovoltaikanlagen mit Mieterstrom ver­bin­den las­sen.
Mehrere Einfamilienhäuser aus Vogelperspektive mit PV
Gebäude ste­hen nicht für sich allei­ne in einer Stadt. Sie wir­ken immer gemein­sam auf die Betrachter*innen. Auch ener­ge­tisch kann es sinn­voll sein zusam­men­hän­gen­de Gebäude zu bewer­ten und sie gemein­sam zu ver­sor­gen. Das ist ist auch für die loka­le Stromversorgung mit Photovoltaikanlagen sinn­voll. Doch die Einschränkung durch die Förderung sind groß. Wir haben die­ses Thema im Jahr 2019 in fünf Beiträgen auf­ge­grif­fen und mit Expert*innen in Interviews dis­ku­tiert.
Skizze eines Projektes mit PV
Fallstudie der Klimaschutzsiedlung Hilden als KfW-Effizienzhaus 40 plus in Hilden Bauherr*innen haben in der Planung ihres Objektes ein wach­sen­des Interesse an einem kon­kre­ten Beitrag zum Klimaschutz. Das Objekt soll hoch­ef­fi­zi­ent sein, mit einem gerin­gen Energieverbrauch, und eine eige­ne nach­hal­ti­ge Stromerzeugung haben. So ist es auch für das sozi­al und öko­lo­gisch anspruchs­vol­le Projekt der Trialog Hilden geplant.
Vogelperspektive auf Sportplatz
Die Betrachtung von Gebäuden in einem Quartier ermög­licht neue Energiekonzepte, die über die Möglichkeiten ein­zel­ner Gebäude hin­aus­ge­hen. Mehrere Gebäude kön­nen effi­zi­en­ter ener­ge­tisch betrach­tet und ver­sorgt wer­den. Zusätzlich ist ein ener­ge­ti­sches Quartierskonzept ein Beitrag zur Aufwertung des gesam­ten Quartiers. Die Ausgestaltung eines Quartierskonzeptes ist auf vie­len unter­schied­li­chen Wegen mög­lich. Eine wesent­li­che Rolle kann die loka­le Stromerzeugung mit erneu­er­ba­ren Energien spie­len. 
Fallstudie der Wohnungsbaugenossenschaft Schwarzheide eG in Brandenburg Solarer Mieterstrom ist bei Wohnungsgenossenschaften der­zeit viel dis­ku­tiert. Denn es ist eine groß­ar­ti­ge Möglichkeit, Gebäude inno­va­tiv und nach­hal­tig auf­zu­wer­ten und gleich­zei­tig den BewohnerInnen güns­ti­gen, lokal erzeug­ten Strom anzu­bie­ten. Doch häu­fig schei­tern sol­che Projekte auf­grund steu­er­li­cher Bedenken. Wie die­ses Problem gelöst wer­den, kann zeigt das Beispiel der WBG Schwarzheide in Brandenburg.