Energetische Sanierungen von Mehrfamilienhäuser sind ein wich­ti­ger und not­wen­di­ger Beitrag zum Klimaschutz. Ohne den Anteil die­ser Gebäude wird es schwie­rig, einen kli­ma­neu­tra­len Gebäudebestand zu errei­chen. Doch Sanierungen haben mitt­ler­wei­le einen schlech­ten Ruf. Sie sind häu­fig mit einer stei­gen­den finan­zi­el­len Belastung der MieterInnen ver­bun­den. Daher sind warm­mie­ten­neu­tra­le Sanierungen oder Sanierungen ohne Kostenumlage auf die MieterInnen anzu­stre­ben, um Akzeptanz bei den MieterInnen zu fin­den. Eine wich­ti­ge Komponente, um Klimaschutz und sozia­le Anforderungen zu ver­ein­ba­ren, sind die Photovoltaikanlagen. Sie tra­gen zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei und sor­gen gleich­zei­tig für Einsparungen bei den MieterInnen.
Es gibt einen Bereich der Elektromobilität, der viel wei­ter ver­brei­tet ist, als Elektroautos. Im Zusammenhang mit der Elektromobilität spricht man jedoch nicht so häu­fig über sie: E‑Bikes! Dabei steigt die Anzahl der ver­kauf­ten E‑Bikes jedes Jahr und die Nutzung von E‑Bikes ist mitt­ler­wei­le keine Frage des Alters mehr. Im Gegenteil! Sie sind chic, die tech­ni­sche Entwicklung geht ste­tig voran und sie wer­den immer mehr zu einem Teil der Alltagsmobilität. Daher sind E‑Bikes mit einer geeig­ne­ten Infrastruktur ein Thema für die Wohnungswirtschaft. Denn sie sind Teil einer moder­nen und nach­hal­ti­gen Mobilität, ent­las­ten den Straßenverkehr und sind kli­ma­freund­lich!
Die Strompreise für HaushaltskundInnen sind in Deutschland immer wie­der in der Diskussion. Denn sie kann­ten in den letz­ten Jahren nur eine Richtung, und zwar nach oben. Der Grund lag in stei­gen­den Umlagen und Abgaben, wie der EEG-Umlage und den Netzentgelten, sowie in schwan­ken­den Beschaffungskosten. Bei Mieterstrom fällt zwar die EEG-Umlage in vol­ler Höhe an, aber eini­ge ande­re Preisbestandteile ent­fal­len bei der Nutzung von Solarstrom vom eige­nen Dach. So ist es mög­lich, dass Mieterstrom deut­lich güns­ti­ger ist als der Strom beim loka­len Grundversorger. Dauerhaft kann die Preisdifferenz über die Mindestdifferenz von 10 Prozent hin­aus wei­ter anstei­gen — zum Vorteil für Mieterstrom-KundInnen.
Der Wunsch kon­kre­te Maßnahmen für den Klimaschutz vor Ort umzu­set­zen ist in vie­len Kommunen vor­han­den. Bürgerinitiativen, aber auch der Gemeinderat oder Stadtrat set­zen sich häu­fig für mehr kom­mu­na­len Klimaschutz ein. Der Druck zu han­deln wächst wei­ter an und auch der Wille ist vie­ler­orts vor­han­den. Doch häu­fig hapert es an der Umsetzung durch feh­len­de Finanzierungsmöglichkeiten, feh­len­des Wissen über die Handlungsoptionen oder feh­len­des Personal. Als eine Lösung kön­nen spe­zia­li­sier­te Dienstleister die Umsetzung der Photovoltaik-Projekte über­neh­men, inklu­si­ve Finanzierung, Planung, Bau und Betrieb der Anlagen. So genie­ßen Kommunen, MieterInnen und Klima die Vorteile sol­cher Projekte.
Beim Neubau von Wohngebäuden soll­ten sich die Wohnungsunternehmen und Immobilienentwickler heute über die Installation von Ladesäulen für Elektrofahrzeuge der MieterInnen Gedanken machen. Damit schaf­fen sie ein moder­nes und nach­hal­ti­ges Angebot, ins­be­son­de­re durch eine Kombination mit einer Photovoltaikanlage für Mieterstrom. Darüber hin­aus besteht in Zukunft eine gesetz­li­che Anforderung, zumin­dest eine Leitungsinfrastruktur im Neubau vor­zu­se­hen, sowie ein Anspruch der MieterInnen auf eine Lademöglichkeit am Haus. Zu der Lademöglichkeit gehört auch die Frage, wer sie betreibt und wie der Strom abge­rech­net wer­den soll. Der zwei­te Teil des Leitfadens zeigt die Möglichkeiten von Wohnungsunternehmen für den Betrieb und die Abrechnung der Ladesäulen in der Praxis.
Sicher machen sich eini­ge MieterInnen Gedanken, ob das nächs­te Fahrzeug ein Elektroauto sein soll. Doch dabei kommt häu­fig die Frage des Ladepunktes auf. Wo soll die Batterie gela­den wer­den? Da Lademöglichkeiten direkt an der Wohnung rar gesät sind, muss das Auto an der nächs­ten öffent­li­chen Ladesäule oder viel­leicht am Arbeitsplatz gela­den wer­den. Dabei ist es für den Ausbau der nach­hal­ti­gen Fahrzeugtechnologie wich­tig, die Infrastruktur aus­zu­bau­en und so eine beque­me Möglichkeit zu schaf­fen, das Auto Zuhause laden zu kön­nen.
Besonders auf loka­ler Ebene sind prak­ti­sche Maßnahmen zur Umsetzung des Klimaschutzes ein zuneh­mend wich­ti­ges Thema. Die BürgerInnen wol­len, dass sich etwas bewegt und enga­gie­ren sich in ver­schie­de­nen Initiativen. Sie for­dern kon­kre­te Maßnahmen von kom­mu­na­len AkteurInnen. Gerade auf loka­ler Ebene lässt sich vie­les umset­zen, um einen Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen zu leis­ten. Viele Kommunen ent­wi­ckeln daher eige­ne Energie- und Mobilitätskonzepte unter Beteiligung ver­schie­de­ner Stakeholder und set­zen diese in die Praxis um. Einer der wesent­li­chen Punkte ist dabei der loka­le Ausbau der Solarenergie auf den Dächern der kom­mu­na­len Liegenschaften und Wohnungsunternehmen. Hier kön­nen Kommunen mit guten Beispielen vor­an­ge­hen.
Die Sonne als Energiequelle zu nut­zen hat eini­ge unschlag­ba­re Vorteile. Der Solarstrom kann mit PV-Modulen genau dort erzeugt wer­den, wo er ver­braucht wird. Hinzu kommt, dass der erzeug­te Strom für MieterInnen inzwi­schen sehr güns­tig gewor­den ist. Das stei­gert die Beliebtheit des Ökostroms vom Dach, was sich auch in den Zahlen bemerk­bar macht! So betrug der Anteil der Photovoltaik an der deut­schen Bruttostromerzeugung in 2019 bereits 9,0 Prozent. 2018 waren es noch 7,2 Prozent, wie aus den Zahlen zur Nettostromerzeugung von ener­gy-charts her­vor­geht.
In den Städten herrscht bekannt­lich Platzmangel — außer auf den Dächern! Diese ste­hen zum größ­ten Teil leer. Daraus gene­riert sich ihr enor­mes Potenzial für den Klimaschutz. Denn solarer Mieterstrom — die inno­va­ti­ve Möglichkeit der rege­ne­ra­ti­ven und dezen­tra­len Energieerzeugung — nutzt diese frei­en Flächen effi­zi­ent und wirkt gleich mehr­fach posi­tiv: Die Photovoltaikanlagen ent­las­ten Umwelt und das Klima mit grü­nem Strom. Gleichzeitig machen sie den Wohnraum in Mehrfamilienhäusern auf lange Sicht attrak­ti­ver. Denn Solarstrom sorgt dafür, dass die Stromkosten dau­er­haft min­des­tens zehn Prozent gerin­ger blei­ben als beim Grundversorger. PV-Anlagen auf Mehrfamilienhäusern kön­nen somit die Zukunft der Städte und ihre Energieversorgung mit­ge­stal­ten.
Als eine his­to­risch bedeu­ten­de Energieregion trägt Nordrhein-Westfalen große Verantwortung für die Energiewende und für den Klimaschutz all­ge­mein. Mehr als acht Millionen Haushalte wol­len eine zuver­läs­si­ge und sau­be­re Stromversorgung. Daher ist ein Ausbau der erneu­er­ba­ren Energien zwin­gend not­wen­dig. Gerade die Photovoltaik bie­tet sich für einen dezen­tra­len und ver­brau­cher­na­hen Ausbau an. Über die Erfahrungen mit Photovoltaik und Mieterstrom in NRW haben wir Wilhelm Schröder, Senior-Experte im Themengebiet Photovoltaik und Mieterstrom, befragt.